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Kirche in WDR 2 | 27.10.2015 | 05:55 Uhr

Candy Crush

Ich sitze im Krankenhaus im Wartebereich. Neben mir sitzt eine Frau, Mitte 30, ein Smartphone in der Hand. Ihr konzentrierter Blick starrt auf ein Display auf dem lauter bunte kleine Vierecke, Kugeln und pillenähnliche Figuren nebeneinander liegen. Ich erkenne es sofort: Sie spielt CandyCrush. Die Faszination an den bunten Bonbons ist generationen- und geschlechterübergreifend. Ein befreundeter Theologieprofessor liebt es genauso wie meine Freundin und meine Söhne.

Rund 150 Millionen Leute spielen es täglich. Was Tetris in den 80gern war ist heute das Bonbonspiel. Das Spielprinzip ist das gleiche. Es besteht darin, mindestens drei gleichfarbige Süßigkeiten in eine Reihe und so zum Verschwinden zu bringen.

Menschen, die CandyCrush spielen hört man spontan ausrufen: „Warum?? Ich hatte alles so gut vorbereitet“, „Wahnsinn. Wer hätte das gedacht?“ oder „Puh, hab ich Glück gehabt“. Es scheint Parallelen zum richtigen Leben zu geben. Beim Spielen denke ich, alles ist super vorbereitet, nur noch zwei Züge und dann löst sich das Problem, doch plötzlich kommt etwas Unerwartetes von oben und die ganze ausgefuchste Strategie war umsonst. Ein anderes Mal läuft es genau umgekehrt. Das letzte, so dringend benötigte blaue Bonbon kommt einfach nicht, die Situation scheint aussichtslos und plötzlich – wie aus dem Nichts – lösen sich alle Schwierigkeiten in Luft auf.

Eine schillernde Größe, nämlich der Zufall spielt auch in unserem Leben eine wesentliche Rolle. Ein englischer Psychologe (Richard Wiseman) hat die Bedeutung des Zufalls in unserem Leben erforscht. In einem Experiment bekamen Versuchspersonen buchstäblich zwei „Zufälle“ in den Weg gelegt – einmal in Form eines Geldscheins, der auf dem Weg ins Forschungslabor lag, zum anderen in Gestalt eines möglichen Arbeitgebers, der in einem Café das Gespräch mit den Versuchspersonen suchte. Diejenigen, die an glückliche Zufälle in ihrem Leben glaubten, fanden das Geld sofort, und sie gingen bereitwillig auf das Gespräch im Café ein und hörten so von einem interessanten Job. Die, die sich vom Glück eher vernachlässigt fühlten, übersahen fast alle das Geld auf der Straße, und sie nutzten auch die Gesprächssituation nicht. Das Ergebnis der Forschung: Es gibt die Möglichkeit, die Zahl der glücklichen Zufälle zu erhöhen!

Dafür müssen wir aufmerksam und spielerisch im Alltag herumschnuppern. Hören wir nie auf, Neues auszuprobieren: ein neues Lokal, einen neuen Weg zur Arbeit, eine neue Sportart. Wenn wir immer auf die gleichen Ziele fixiert sind, eingefahrenen Wegen folgen und in Gewohnheiten verharren, geben wir dem Zufall nur wenige Chancen – und damit auch Gott. „Der Zufall ist das Pseudonym, das Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will“, hat Albert Schweitzer einmal gesagt. Das bedeutet: Zufall ist der Deckname für Gott, wenn er nicht erkannt werden will? Warum nicht? Kann doch sein! Setzen wir darauf, dass die Zufälle eine Bedeutung haben, auch wenn die Ereignisse für andere willkürlich erscheinen.

Vielleicht erkennen wir rückblickend die Zufälle als Fingerabdruck Gottes und die herabregnenden Bonbons, Schokoladenplätzchen und doppelten Knallbonbons in unserem Leben ergeben dann einen Sinn.

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