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Kirche in WDR 2 | 27.01.2016 | 05:55 Uhr

Gönn dir!

„Das mit der Nächstenliebe, das ist eine glatte Überforderung!“ Die Frau, die mir diesen Satz entgegenschleudert, ist sichtlich verärgert. Darüber, dass da etwas von ihr verlangt wird, was sie gar nicht leisten kann. Von Kindesbeinen an sei ihr das eingebläut worden: niemals Nein sagen und alles geben! Aber damit sei jetzt Schluss.

Ich gäbe ihr Recht, wenn das wichtigste Gebot der Christen lauten würde: Liebe Deinen Nächsten! Das ist aber weniger als die halbe Wahrheit. Als Jesus gefragt wird, welches das wichtigste Gebot ist, sagt er zuerst, dass wir Gott mit ganzer Kraft und ganzer Seele lieben sollen und dann heißt es: Und deinen Nächsten, wie dich selbst. Drei Ebenen, die zusammengehören. Das eine geht nicht ohne das andere. Und ich glaube: Das eine gibt Kraft für das andere. Das habe ich auch der Frau gesagt. Doch sie war nicht überzeugt. Waren die Jünger damals auch nicht. Deshalb hat Jesus immer wieder Gleichnisse benutzt, um zu verdeutlichen, was er meint. Zum Beispiel das vom barmherzigen Samariter. Da geht es um einen Mann, der auf Reisen ist und unterwegs Einem begegnet, der Hilfe braucht. Der Hilfsbedürftige ist ein Fremder, keiner, um den er sich dem geltenden Gesetz nach kümmern müsste. Aber der Samariter will sich kümmern. Freiwillig, da fängt die Liebe an. Er nimmt ihn also ein Stück mit, bringt ihn in ein Gasthaus, lässt Geld für die Versorgung da und verspricht, auf dem Rückweg noch einmal vorbeizuschauen. Er tut, was er kann. Aber er setzt auch seine Reise fort. Liebe Deinen Nächsten – wie dich selbst. Das bedeutet eben gerade nicht, sich vollkommen zu verausgaben. Im Gegenteil: Das Maß der Nächstenliebe ist die Selbstliebe. Liebe den anderen, wie Dich selbst. Nicht mehr, nicht weniger. Und keiner wird zu kurz kommen.

Ich kann den barmherzigen Samariter nicht mehr befragen, wie es ihm nach seiner Hilfsaktion ergangen ist. Aber von ehrenamtlichen Helfern unserer Tage hört man immer wieder den Satz: Ich bekomme so viel zurück! Einem anderen etwas Gutes zu tun, gibt mir selbst etwas.

Und umgekehrt gilt: Wenn ich gut für mich sorge, hat der andere auch was davon. Ein Mensch, der sich gern hat, der betrachtet auch seine Mitmenschen mit mehr Liebe und Nachsicht. Und deshalb macht es Sinn, auch immer wieder bei sich selbst anzufangen mit der Liebe.

Kurz gesagt: „Gönn Dir“. Das sagt Matthias, der bei uns in der Studentengemeinde einen Freiwilligendienst leistet. Er sagt es immer dann, wenn jemand überlegt, ob er heute nicht mal früher Feierabend für was Schönes mache könnte, ob man eine nervige Aufgabe nicht auch mal schieben kann, ob man nicht heute mal Nein sagen kann zu etwas, dass einem viel abverlangt. Matthias sagt dann „Gönn Dir!“ Und das passt! Wer sich selbst was gönnen kann, der setzt Kräfte frei. Für sich und meist auch für andere.

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