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Kirche in WDR 2 | 10.12.2015 | 05:55 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Astronaut

Autor: Zwei Freunde gehen raus auf die Straße. Drinnen zeigt der Fernseher die Nachrichtenbilder: Zerstörungen in Syrien, Flüchtlinge vor Stacheldrahtzäunen. Pegida-Demonstranten wollen das Abendland retten. Und der DFB versinkt im Fifa-Sumpf. Bei dem einen der Freunde entlädt sich der Frust:

Musik: Wir haben morgen schon vergessen, wer wir gestern noch waren. Haben uns alle vollgefressen und vergessen zu zahlen. Lassen alles stehn und liegen, für mehr Asche und Staub. Wir wollen alle, dass es passt, doch wir passen nicht auf.

Autor: Der andere hat eine Idee: aussteigen. Allem den Rücken kehren. Sich ausklinken und in eine völlig andere Wirklichkeit verschwinden.

Musik: Ich heb ab, nichts hält mich am Boden. Alles blass und grau. Bin zu lange nicht geflogen wie ein Astronaut.

Autor: Andreas Bourani und Sido besingen diese Spannung in ihrem Song „Astronaut“: auf der einen Seite der Frust über die Welt, wie sie ist. Regiert noch irgendwo Vernunft? Scheinbar nicht. Auf der anderen Seite die Sehnsucht, dem allen zu entkommen. Bourani scheint Sido zu überzeugen: Das Beste wäre, einfach abzuheben.

Musik: Die Stimme der Vernunft ist längst verstummt. Wir hör'n sie nicht mehr, denn manchmal haben wir das Gefühl, wir gehör'n hier nicht her. Es gibt kein vor und kein zurück mehr, nur noch unten und oben. Einer von hundert Millionen, ein kleiner Punkt über'm Boden. Ich heb ab!

Autor: Aber kann das der Weg sein? Abhauen und sich aus der Verantwortung stehlen? Auf der anderen Seite: Was bleibt einem übrig, wenn man meint, dass man sowieso nichts ändern kann? – Menschen, die an Gott glauben, hören oft einen ähnlichen Vorwurf: Ihr verabschiedet Euch von der Wirklichkeit. Statt die Welt zu verbessern, hofft ihr auf den Himmel.

Musik: Ich seh die Welt von oben, der Rest verblasst im Blau. Ich hab Zeit und Raum verloren hier oben, wie ein Astronaut. – Im Dunkel der Nacht hier oben ist alles so friedlich, doch da unten geht's ab. Wir alle tragen dazu bei, doch brechen unter der Last. Wir hoffen auf Gott, doch haben das Wunder verpasst.

Autor: Genau das ist der Punkt: Was nützt es, auf Gott zu hoffen, wenn man ihn verpasst? Sido singt über eine Welt, die uns völlig gefangen nimmt. Mit ihren Katastrophen. Mit ihren Versprechen. Und ihrer Überdrehtheit. Wir antworten mit Lebensgier und Lebensekel. Mag sein, dass die Welt voller Wunder ist. Aber wir rauschen mit Hochgeschwindigkeit an ihnen vorbei. Ich glaube, Bourani hat da ein ganz richtiges Gefühl: Man muss einfach mal Abstand kriegen. Raus aus dem Wirbel. Wie ein Astronaut die Welt aus der Ferne sehen.

Musik: Und beim Anblick dieser Schönheit fällt mir alles wieder ein: Sind wir nicht eigentlich am Leben, um zu lieben und zu sein?

Autor: Ja, die Welt ist eigentlich schön. Mittendrin vergesse ich das manchmal. Aber wenn ich genug Abstand habe, kann ich das besser sehen. Dazu muss ich kein Astronaut sein. Mir helfen zwanzig Minuten am Tag, in denen ich ganz allein bin. Wenn es still ist und ich zum Beten komme. Dann sehe ich alles anders. Dann erinnere ich mich genau wie Bourani: Wir sind eigentlich am Leben, um zu lieben und zu sein!

Musik: instrumental

Musikinformation:

Track-Name/-Nr.:Astronaut

Interpret:Andreas Bourani, Paul Würdig (Sido)

Komponist:Paul Neumann, Marek Pompetzki, Cecil Remmler

Textdichter:Andreas Bourani, Simon Müller-Lerch, Paul Würdig (Sido)

Verlag:Universal Music

Label:Urban

EAN (Barcode)0602547392312

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