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Kirche in WDR 2 | 10.01.2014 | 05:55 Uhr

Möhren auf dem Mond?

„Es ist ein kleiner Schritt für eine Möhre, es könnte ein großer Schritt für die Menschheit werden - wenn die US-Weltraumbehörde ihre Ankündigung wahr macht, auf dem Mond Gemüse zu ziehen.“

Eine Meldung aus einem Newsletter. Was daher kommt wie ein Scherz oder eine Zeitungsente, ist die reine Wahrheit: Beim nächsten Raumflug möchte die NASA einen Mini-Garten zum Mond schicken. An Bord: Rüben, Basilikum und Gänserauken. Mit dem Experiment wollen Forscher testen, wie man auf dem Mond Gemüse pflanzen kann.

Alle wissen: Auf der Erde herrscht Hunger. Liegt die Lösung jetzt im All? Wohl kaum, so lese ich weiter in meinem Newsletter. Der kommt von Brot für die Welt, und die Hilfsorganisation erschreckt mich mit einer schlichten Information: Eine Fläche drei Mal so groß wie die Niederlande wird jedes Jahr durch menschlichen Einfluss unbrauchbar gemacht. Wohlgemerkt: Nicht durch Naturgewalten, sondern weil Menschen das so machen. Regenwald wird gerodet, der sandige Boden trägt nur zwei Jahre. Riesige Monokulturen für Viehfutter oder Biosprit werden angelegt, damit die Reichen noch reicher werden.

Die Folge: die Böden laugen aus, Menschen werden in den Hunger getrieben Dreimal die Fläche der Niederlande – jedes Jahr kaputt. Ich bin wirklich erschrocken. Also doch bald „Möhren auf dem Mond“?

Noch ist Hunger kein Problem der Mengen, sagt Brot für die Welt, denn eigentlich reichen die global erzeugten Lebensmittel locker aus, um alle Menschen auf der Welt satt zu bekommen. Es ginge sogar in jedem Land, in jeder Region. Und trotzdem hungert jeder achte Mensch. Damit wirklich alle satt werden, muss fruchtbares Land wieder zuerst der menschlichen Ernährung dienen, so die Forderung der Hilfsorganisation. Es muss denen gehören, die es bebauen: den Kleinbauern, die oftmals ihr Land verloren hatten oder enteignet wurden.

Und ich? Klar, ich hab gespendet, wie jedes Jahr vor Weihnachten. Aber ein paar Mausklicke weiter lenkt mich mein Newsletter zu einem spannenden Selbstversuch: Unter www.fussabdruck.de kann ich mit dreizehn einfachen Fragen meinen „ökologischen Fußabdruck“ schätzen. Da geht’s um Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität. Ist ja klar: Wie ich lebe, hinterlässt Spuren. Verbrauche ich viel Erde oder wenig? Mir schwant Übles.

Schon die erste Frage trifft einen wunden Punkt: „Wie oft isst du Fleisch oder Wurst?“ Täglich? 2-4mal die Woche? „Wie oft kaufst Du Bio-Lebensmittel?“ OK, ich will ehrlich sein: nur hin und wieder. Die hübschen Grafiken animieren mich zum Weiterzumachen. „Wie groß ist Deine Wohnung?“ Einfamilienhaus, 140qm, zu dritt. „Wieviel Kilometer pro Jahr fährst Du Auto?“ Hier gibt’s kein Entrinnen, ich bin Berufspendler.

Nach der letzten Frage teilt mir das Programm lapidar mit: Wenn alle so leben würden wie ich, bräuchten wir etwa 3,5 Erden. Schöne Bescherung. Ich ahne, nein, ich weiß es längst: Weil ich so viel Fleisch esse, wird in Südamerika Soja angebaut als Viehfutter. Weil ich heize und alle Haushaltsgeräte habe, die man nur haben kann, braucht es so viel Energie. 3,5 Erden.

Nun ist es raus. Ich bin ein Öko-Schwein. Ich hab das mal auf facebook gepostet. Wieviel Erden braucht ihr? 3,1 schreibt ein Freund, 2,5 eine Freundin. 2,1 ist der Spitzenwert. Mein sportlicher Ehrgeiz ist geweckt. Regionales einkaufen geht leicht. Weniger Fleisch auch. OK, zur Arbeit fahren muss ich weiterhin. Aber weniger als 3,0 muss doch zu schaffen sein.

Wär zumindest ein Anfang. Damit irgendwann genug da ist. Für alle.

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