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Kirche in WDR 2 | 08.01.2016 | 05:55 Uhr

Sterbehilfe

Autor: „Gestorben wird immer.“ So hieß mal der deutsche Titel einer amerikanischen Fernsehserie, die den Tod ins Wohnzimmer holte. Sehr offen und mit viel schwarzem Humor. Gestorben wird immer, aber nur wenige Menschen wissen, was auf sie zukommt, wenn sie zum Beispiel schwer krank werden und tatsächlich aufs Sterben zugehen. Das sucht sich keiner aus. Und manchem bleibt dann das Lachen im Halse stecken. Wie wird für mich gesorgt, was will ich noch regeln, welche Hilfe brauche ich am Lebensende?

O-Ton 1: Ausgehen tut das Ganze unverändert von der Angst, die jeder Mensch irgendwann und irgendwie empfindet vor der eigenen Endlichkeit.

Autor: So Eckhard Nagel, Professor an der Universität Bayreuth und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Der hat im letzten Jahr den Bundestag beraten, als es um ein neues Gesetz zur Sterbehilfe ging. Eckhard Nagel beobachtet einen neuen Trend in unserer Gesellschaft. Heute soll alles selbst bestimmt und persönlich entschieden werden. Auch der Tod?

O-Ton 2: Wenn ich schon selbst für mich verantwortlich bin, das ist so ein Bereich, den überschaue ich nicht richtig, also muss man doch alle Vorkehrungen treffen, damit es am Ende auch funktioniert.

Autor: Sollen Ärztinnen und Ärzte dazu beitragen, dass es am Ende „funktioniert“? Dürfen sie anderen dabei helfen, ihr eigenes Leben zu beenden? Der Bundestag hat im November beschlossen, dass zumindest Vereine, die regelmäßig solche Sterbehilfe anbieten, in Deutschland nicht mehr tätig sein dürfen. Ärztinnen und Ärzte, die zum Beispiel Schwerstkranke versorgen, ihnen etwa schmerzlindernde Medikamente zur Verfügung stellen, sollen von der Regelung nicht betroffen sein. Man wird abwarten müssen, wie sich das Gesetz bewährt.

Aber muss man eigentlich etwas regeln? Der Arzt Eckhard Nagel räumt ein, dass die Versorgung von Schwerstkranken vor 20, 25 Jahren noch anders aussah.

O-Ton 3: Da gab es manchmal Situationen, das war für alle Beteiligten, für den Patienten, der starb, für die Angehörigen, für die Pflegekräfte, für alle eine echte Tortur. Das ist besser geworden. Aber weil wir mehr wissen darüber. Weil man besser behandeln kann.

Autor: Tatsächlich hat sich hier viel verändert. Deshalb war Eckhard Nagel immer gegen den assistierten Suizid. Kein Arzt soll jemandem dabei helfen, sich selbst das Leben zu nehmen.

O-Ton 4: Wenn es nun aber möglich ist, tatsächlich Schmerzen doch in fast allen Situationen ausreichend gut zu behandel, dann kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass man sich selbst töten möchte.

Autor: Für den Mediziner, der auch im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags mitarbeitet, gibt es einen entscheidenden Grund, warum Ärzte keine Hilfe zum Sterben leisten sollten.

O-Ton 5: Die freie Verfügbarkeit über das eigene Leben sieht ein Christ so nicht. Denn das Leben ist ein Geschenk, in meinem persönlichen Verständnis ein Geschenk Gottes.

Autor: Aus dieser Grundhaltung ergibt sich für Eckhard Nagel eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft, nämlich im Zweifel immer das Leben zu unterstützen.

O-Ton 6: Und wenn sich jemand nicht mehr sicher ist, ob er leben will oder nicht, (…) dann braucht er eigentlich Unterstützung, die ihm klarmacht, du bist etwas wert, dein Leben ist etwas wert, und es lohnt sich, um dieses Leben zu kämpfen, sich dafür einzusetzen.

Autor: Bis zuletzt sollen Menschen in Würde leben und dann auch sterben können.

O-Ton 7: Und wenn es bedeutet, einen guten Übergang zum Sterben und in den Tod zu finden. Auch das ist ein Einsatz, der in meinem Menschenbild zum Leben gehört.

Autor: Das Leben als Geschenk annehmen. Nicht alles regeln wollen, sondern Vertrauen haben. Ich wünsche mir, dass am Lebensende niemand allein bleibt, sondern gut versorgt und von wenigstens einem Menschen begleitet wird.

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