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Kirche in WDR 2 | 02.03.2016 | 05:55 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Anomalisa

Autorin: „Anomalisa“ – schon der Titel des Films lässt erahnen, dass er aus der Reihe fällt. Er erzählt von der Begegnung der Verkäuferin Lisa mit ihrem großen Idol, dem Motivationstrainer und Bestsellerautor Michael Stone . Stone will in einem Hotel in Cincinnati einen Vortrag halten. Lisa reist mit ihrer Freundin an, um ihn live zu erleben, sich von seinen Gedanken und seinem Pathos mitreißen zu lassen.

O-Ton: Was bedeutet es ein Mensch zu sein und Schmerzen zu haben? Was bedeutet es…zu leben? Der Mensch neben ihnen hat schon einen Tag hinter sich, manchmal war dieser Tag gut, manchmal schlecht.

Autorin: Doch Stone ist nicht der alte. Erschöpft vom vielen Reisen, ermüdet von der Routine seines Familienlebens steckt der erfolgsverwöhnte Mann in einer Krise. Sein Leben erscheint ihm fad, sein Tun sinnlos. So verläuft der erste Kontakt anders als erwartet. Stone kann nicht schlafen, wie getrieben läuft er nachts durchs Hotel und landet an der Zimmertür der beiden Frauen.

O-Ton: „Ich bin nur auf der Suche nach jemandem, ich glaub ich hab die falsche…“ „Es ist Mister Stone, Michael Stone.“ „Sie bei uns im Zimmer, ich glaub‘s nicht“.

Autorin: Nachdem sich ihre erste Aufregung gelegt hat, entpuppt sich Lisa als lebhafte und empathische Frau. Sie ist manchmal ein bisschen langsam, weshalb sie immer im Schatten ihrer Freundin steht. Lisa empfindet sich als anders als die anderen. Stone nennt sie deshalb liebevoll „Anomalisa“. Er sieht in ihr die Frau, mit der er sich ein neues Leben vorstellen kann.

O-Ton: „Ich finde dich außergewöhnlich.“ „Wieso?“ „Das weiß ich nicht, ich weiß nur mit Sicherheit, dass es so ist.“

Autorin: Ein Kritiker urteilt: „‘Anomalisa‘ ist vielleicht der menschlichste Film des Jahres 2016. Und das, obwohl kein einziger Mensch mitspielt!“ Denn Anomalisa ist ein Stop- Motion -Film, die Charaktere werden von etwa 30 cm großen Puppen verkörpert.

O-Ton: everything is fabricated and it’s all handmade. But I hope that people are able to have an emotional experience when they are watching the story and forget about that, like you have said, and get drawn to the story of these characters and these people.

Overvoice: …alles ist künstlich erzeugt und alles ist handgemacht und all das. Aber ich hoffe, dass die Leute ein emotionales Erlebnis haben werden, wenn sie sich die Geschichte angucken und das vergessen, und einfach in die Geschichte der Figuren hineingezogen werden.

Autorin: erklärt Co-Regisseur John Duke. Und es gelingt – auch mithilfe eines weiteren Effekts. Bis auf Stone und Lisa haben alle Charaktere das gleiche Gesicht, alle werden von einer Stimme gesprochen. Durch die individuelle Ausgestaltung der Frisuren und die Kleidung fällt das zunächst kaum auf. Der Zuschauer muss genau hinsehen, dann kann er sich in Stones Empfinden hinein versetzen und erleben: Alles ist einerlei und austauschbar.

Der Filmemacher Charlie Kaufman äußert sich selten zur Absicht seiner Filme, Fährten legt er aber reichlich. So heißt das Hotel, indem sich Lisa und Michael treffen, Fregoli. Dazu Kaufman:

O-Ton: I’ve read about this thing, the fregoli delusion, which inspired me.

It’s a form of paranoia, that makes a person believe that every single person on world is the same person in disguise.

Overvoice: Ich hatte von dieser Sache gelesen, der Fregoli-Illusion, die mich inspiriert hat. Das ist diese Art von Paranoia, bei der die Person davon überzeugt ist, dass jeder auf der ganzen Welt die gleiche Person ist, nur getarnt als jemand anders.

Autorin: „Anomalisa“ – der Film mit dem politisch unkorrekten Titel leistet einen Beitrag zur Frage nach dem, was als gewöhnlich oder außergewöhnlich gilt. So fordert er vom Zuschauer, genau wahrzunehmen und selbst Antworten zu finden. Eine Orientierung gibt er aber doch.

O-Ton: Jeder Mensch hat etwas besonderes, achten Sie auf das Besondere.

Original-Titel:

Anomalisa

Filmstart in Deutschland:

21.01.2016

R: Duke Johnson, Charlie Kaufman

B: Duke Johnson, Charlie Kaufman

P: Duke Johson, Charlie Kaufman, Dino Stamatopoulos, Rosa Tran.

K: Joe Passarelli

S: Garret Elkins

Musik: Carter Burwell

A: John Joyce, Huy Vu

V: Paramount Pictures

L: 90 Min

FSK: 12

S: David Thewlis, Jennifer Jason Logh, Tom Nooman

(1) http://www.deutschlandradiokultur.de/ab-ins-kino-was-das-filmjahr-2016-bringt.2168.de.html?dram:article_id=341338

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