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Kirche in WDR 2 | 19.03.2016 | 05:55 Uhr

Sag's mit Blumen

„Ich sag´s mit Blumen.“ Was für eine schöne Redensart! Verliebte kennen sich da aus. Wenn ich eine rote Rose verschenke, dann weiß die Dame meines Herzes, was ich ihr sagen will. In der Romantik im vorletzten Jahrhundert ist die Blumensprache geradezu zur Kunst erhoben worden. Welche Blumensorte man wem, in welcher Anzahl und in welchem Zustand schenkte – nur die Knospe oder schon aufgeblüht oder gar verwelkt –, das hatte eine Botschaft.

Sag es mit Blumen! Die Sprache der Blumen kommt auch in der Bibel vor. Zumindest an diesem Wochenende. Denn morgen ist Palmsonntag und da geht es auch um eine Pflanze. Dazu gehört die Geschichte von Jesus als er nach Jerusalem kam.

Sag´s mit Blumen, dachten sich die Menschen damals auch, zumindest soweit sie Anhänger von Jesus waren. Und sie begrüßten ihren Meister wie einen König draußen vor dem Stadttor mit Palmenzweigen. Denn in der Bibel in Psalm 92 steht: „Der gerechte Gottes wird blühen wie ein Palmbaum.“ (Ps 92, 13) Wer die Bibel kannte, wusste also Bescheid: Mit Jesu Einzug in die Hauptstadt ging um etwas Großes: um Gerechtigkeit und um Leben. So wie ein Palme mit ihrem langen Wurzelwerk Wasser aus der Erde zieht und Frucht bringt auch an öden und wüsten Orten der Welt, so ist das auch mit dem Menschen. Der, der sich auf Gott verlässt, der ist gut verwurzelt und wird leben und die Früchte seines Lebens ernten können.

Palmenzweige sind im Christentum zum Symbol für ewiges Leben und Auferstehung geworden. Und auch im Judentum spielen sie eine Rolle: Als das Volk Israel aus Ägypten fliehen musste, bauten die Menschen notdürftige Hütten aus den Wedeln der Dattelpalme. In Erinnerung daran feiern die Juden bis heute das Laubhüttenfest mit Palmenblättern. – Wenn ich also meine Zimmerpalme zuhause pflege, bin ich mit einer reichen Tradition der Bibel verbunden. Sag´s mit Blumen. Gut zu wissen, was sie bedeuten!

Das werden damals in Jerusalem bei Jesus nicht alle begriffen haben. Denn bei den Römern und den Griechen war der Palmenzweig das Siegeszeichen der Mächtigen, der Starken, der Gewinner. Das nun konnte man von Jesus bis dahin nicht gerade sagen. Und auch was in Jerusalem passieren würde, war völlig offen.

Sag´s mit Blumen. Tja, das hat damals bedeutet: Gott wirkt in unsere Welt hinein. Aber er tut es oft anders, als wir das erwarten. Jesus wurde nicht zum König ausgerufen wie die Herrscher dieser Welt. Darum kam er auch auf einem Esel in die Stadt geritten und nicht auf einem Streitwagen oder Kriegselefanten. Am Ende wurde er von den Römern verurteilt, gefoltert und hingerichtet. Jesus ging in den Tod. Und dann gibt es einen anderen Sieg. Zeugen berichten: Er ist auferstanden. Das zeigt: Die Macht von uns Menschen ist begrenzt. Wer an Gott glaubt, wird leben – und dieses Leben ist viel stärker und größer, als ich das denken kann.

Der Palmenwedel ist da weniger ein Siegeszeichen, sondern ein Zeichen der Liebe. Was für eine Botschaft! Das lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Eher durch Blumen sagen, wie durch einen Palmwedel in der Hand, am Straßenrand vor dem Stadttor von Jerusalem. Daran werde ich denken, wenn morgen Palmsonntag ist.

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