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Kirche in WDR 2 | 10.06.2016 | 05:55 Uhr

EM-Auftakt

Heute Abend geht´s los. 24 Mannschaften kämpfen in Frankreich um die Krone Fussball-Europas. Da sind viele Emotionen im Spiel, auch wenn der Bundestrainer immer wieder zu Sachlichkeit aufruft. Es ist allein schon interessant, wie viele Nationen vor Spielbeginn himmlische Kräfte anrufen, um den Sieg zu erringen. Da lohnt es, schon mal genau auf die Nationalhymen zu hören, die Spieler und Fans vor Anpfiff aus voller Seele schmettern:

Rumänien, heute der Gegner Frankreichs beim Eröffnungsspiel, beschwört die eigenen Leute „als christliche Krieger“. Und wenn‘s nicht gut läuft, eilen sogar „Priester mit Kreuzen“ zur Hilfe, heißt es in der Hymne. Die Franzosen sollten sich also heute Abend warm anziehen. Andererseits wird auch in ihrer so wunderschönen Marseillaise mit großem Pathos „Mon Dieu!“, mein Gott, um Beistand angefleht, zumindest in der 2. Strophe. Erstaunlich, sind doch die Franzosen ansonsten sehr darauf erpicht, Religion nicht allzu öffentlich zu leben.

Bei den Engländern ist der Gottesbezug in ihrer Hymne staatstragend selbstverständlich: „God save the Queen“, Gott segne/schütze die Königin, und damit auch gleich die ganze Nation und natürlich auch die Kickerelite. Einem Kirchenchor alle Ehre geben unsere Nachbarn aus der Schweiz. Dort heißt es: „Wenn der Alpenfirn sich rötet / betet, freie Schweizer betet! / eure fromme Seele ahnt / Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.“ - Das ist ja mal ein Wort! „Schweizer Psalm“ heißt das Werk sogar ganz biblisch.

Noch frommer, kaum zu glauben, dass das geht, können es unsere Gruppengegner, die Polen: Ihre Hymne mündet in das demütige Bekenntnis „alles, was wir tun fürs Vaterland, das tun wir mit Gottes Erlaubnis“. Das setzt natürlich voraus, dass Gott Fußballtrainer und Schiedsrichter in einem ist. Doch wer mag das bezweifeln?

Einer meiner Titelkandidaten fasst sich da sehr viel kürzer: „Geeint durch Gott – wer kann uns besiegen!“, heißt es klipp und klar im feurigem „Fratelli d´Italia“ der blauweißen gekleideten Azzurri. Und selbst die Russen besingen vor Spielbeginnmit viel Pathos ihr „von Gott beschütztes Heimatland“.

Nur wir Deutschen, wir tanzen mal wieder aus der Reihe. Sich allein „auf Glückes Unterpfand“ zu verlassen, ist natürlich reichlich dürftig im Vergleich zu den anderen großen Fußballnationen. Und das wird, wie ich finde, auch dem gewieften Taktikfuchs Jogi Löw nicht gerecht. Vielleicht hilft es ja, wenn es bei uns am Sonntag gegen die Ukraine losgeht, wenn wir noch ein kleines Stoßgebet ergänzend zur Hymne beigeben. Nur so als Tipp von mir.

Allerdings: Der, dem fast alle Nationen auf dem grünen Rasen huldigen, der schweigt, bislang. Der gepriesene „Fußballgott“ lässt sich nicht in die Karten schauen, wen er auf dem Olymp der UEFA sitzen sehen möchte. Unter uns und mal im Ernst: Ich glaube, er ist da völlig unparteiisch. Aber ich glaube, wenn’s um große Emotionen geht, um die eigene Motivation und Leidenschaft, kann es nicht schaden, in Gottes Namen bis zum Finale fröhlich weiter zu singen. So viel Frömmigkeit wird Gott gefallen, könnte ich mir vorstellen – besonders, wenn es nicht nur die eigene Hymne ist, die ich mitsinge.

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