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Kirche in WDR 2 | 20.07.2016 | 05:55 Uhr

Erholung nötig

„Guten Morgen“, sagte mein Radiowecker. „Aufwachen! Obwohl - vielleicht solltest du lieber noch ein bisschen schlafen?“

„Wieso?“ fragte ich müde aus meinem zerwühlten Kissen heraus.

„Na, du siehst ziemlich übel aus“ erwiderte mein Radiowecker. „Richtig krank. Könntest auch Fieber haben.“

„Jetzt ist es so weit! Mein Radiowecker redet nicht nur mit mir - er stellt auch schon meine Diagnose. Aber gut, ich geb‘s zu: Ich fühl‘ mich ziemlich gerädert.“

„Kann ich mir denken. Du hast ja auch ganz schön unruhig geschlafen.“

„Hast du das etwa mitgekriegt?“

„Klar. Ich hab‘ ja sonst die ganze Nacht nichts zu tun! Am besten bleibst du heute zu Hause, was?“

„Damit du mir den ganzen Tag die Hucke vollquatschen kannst? Das hätt‘st du wohl gerne!“

„Wenn du deine Ruhe haben willst, werde ich mich beherrschen. Großes Radiowecker-Ehrenwort!“

„Du kannst ja richtig mitfühlend sein. Aber trotzdem - im Bett bleiben, das kommt gar nicht in Frage!“

„Wieso? Du siehst wirklich krank aus!“

„Als wenn du dich da auskennen würdest!“

„Na hör mal. Um zu merken, dass du ins Bett gehörst, muss man nicht erst ‘ne Ausbildung zur Krankenschwester machen!“

„Jetzt ist Schluss! Ich lass‘ mir doch nicht vorschreiben, ob ich arbeiten gehen darf! Schon gar nicht von meinem Wecker!“

„Wieso denn nicht? Kriegt doch keiner mit! Und ich mein‘ - wenn du öfter auf deine Frau hören würdest, dann müsste ich nicht immer versuchen, dein Leben in Ordnung zu bringen.

Also erzähl mal: Warum willst du denn unbedingt zur Arbeit gehen?“

„Du hast ja keine Ahnung, was bei uns alles zu tun ist! Gerade jetzt, wo die eine Kollegin im Mutterschutz ist!“

„Aber wenn’s dir so schlecht geht, bist du doch keine Hilfe für die Kollegen. Am Ende steckst du noch alle an!“

„Ich werd‘ sie schon nicht in den Arm nehmen. Ich halt‘ ein bisschen Abstand und dann wird’s wohl gehen!“

„Also, ich kann dich ja nicht aufhalten. Aber wenn du nachher so richtig auf der Nase liegst, dann tu mir bitte den Gefallen und jammer‘ mir nicht die Ohren voll! Von wegen: Wie ungerecht! Und: Warum immer ich?“

„Komm, jetzt übertreibst du aber.“

„Schön wär’s! Ich hab‘ da leider schlechte Erfahrungen mit dir gemacht. Du fängst ja dann nicht an, über dich selber nachzudenken. Oder über deine Lebensweise. Ne ne! Lieber suchst du die Schuld bei anderen. Oder du machst Gott dafür verantwortlich, dass du krank bist!“

„Was hast du denn damit für ein Problem? Gott ist doch dafür zuständig, dass es uns gut geht. Oder nicht?“

„So einfach ist es nun auch wieder nicht. Wenn du dich selber kaputt machst, weil du meinst, der Laden würde ohne dich nicht laufen - dann ist das erst mal deine Entscheidung. Und wenn dein Körper darauf reagiert und deutlich macht: Hallo! So geht’s auf die Dauer nicht! - dann ist das sein gutes Recht!“

„Und wo bleibt Gott bei der ganzen Geschichte?“

„Na ja, Gott hat immer den ganzen Menschen im Blick. Und das ganze Leben. Nicht nur die Arbeit. Deswegen sind Gott zum Beispiel die Pausen total wichtig. Wenn einer nicht mehr kann oder krank ist wie du, dann soll er sich ausruhen, bis es wieder geht. Steht ja schon ganz am Anfang der Bibel: Sechs Tage arbeiten, dann braucht sogar Gott mal ‘ne Pause zum Ausruhen.“

„Aha. Und du meinst: Wenn selbst Gott zwischendurch mal die Arbeit sich selbst überlässt, dann sollte ich das auch tun?“

„Genau! Jedenfalls jetzt, wo du erst mal Erholung nötig hast!“

„Okay, überzeugt. Ich lass mich krank schreiben. Aber dann hältst du den ganzen Tag die Klappe! Außer ‘nem gescheiten Radioprogramm will von dir nichts hören!“

„Ist versprochen“, sagte mein Radiowecker - und schaltete auf WDR 2 um.

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