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Kirche in WDR 2 | 23.07.2016 | 05:55 Uhr

göttlicher Energieschub

Sie sind schüchtern: "soziale Phobie". Sie vergessen manchmal was? -"kognitive Beeinträchtigung". Ihr Kind ist anstrengend, nicht zu bändigen: ADHS! In dem aktuellen medizinischen Handbuch für psychische Störungen ist für jeden etwas dabei: Immer mehr menschliche Verhaltensweisen werden als krank eingestuft. Die Diagnose „bipolare Störung“ (also heute himmelhoch jauchzend, morgen zu Tode betrübt), ist in den letzten 15 Jahren um das Vierzigfache angestiegen, „Autismus“ um das Zwanzigfache und die Diagnose ADS (das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) ist heute fast so häufig wie Schnupfen. Eine bedenkliche Entwicklung, wenn alltägliche und zum Leben gehörende Sorgen und Seelenzustände als behandlungsbedürftige Krankheiten eingestuft werden.

Doch Diagnosen entlasten viele Betroffene. Es scheint leichter Patient zu sein, als die Zumutungen des Lebens hinzunehmen. Sicher es ist schwer - gerade bei seelischen Erkrankungen - zu erkennen, wer medizinische Hilfe braucht und wer eine Krise alleine bewältigen kann. Wo zieht man die Grenze? Welche Symptome sortiert man wie ein? Das wird medizinisch, aber auch gesellschaftlich immer wieder neu ausgehandelt (und heute zusätzlich von der Pharmaindustrie, die ihre vorhandenen Produkte verkaufen will).

Schon im Jahr 1786 machte sich ein Arzt aus Schottland über sogenannte "Modekrankheiten". Gedanken. Er schrieb damals, Ärzte würden mit diesen „Modekrankheiten“ ihre Unsicherheit kaschieren. Jede Zeit schafft sich ihre eigenen Leiden. Als die ersten Ärzte von Skorbut berichteten, fanden plötzlich auch viele ihrer Kollegen die Symptome an Haut und Zahnfleisch ihrer Patienten. Jahrhundertelang wurde bei Frauen "Hysterie" diagnostiziert. Die Frauen litten unter starker Unruhe, Atemnot und spürten angeblich, dass ihre Gebärmutter sich im Körper bewegte. Heute ist Burnout eine solche Mode-Diagnose.

In den Krankheiten einer Zeit spiegeln sich die Vorstellungen der Menschen von ihrem Körper, von ihrem Verhältnis zur Natur und dem Verhältnis zwischen den Geschlechtern wider. Sich bis zur Schmerzgrenze anzustrengen, sich zu beweisen und weiterzukommen gehört zu den heutigen Standards im Berufsleben. Wir können erst Stopp sagen, wenn wir offiziell von außen eine Pause verordnet bekommen. Vorher leidet unser Selbstbild oder die Anerkennung im Kollegenkreis oder bei den Vorgesetzten. Es ist nicht mehr viel Platz in unserer Gesellschaft für diejenigen, die wenig leisten wollen oder können. Burnout ist da eine logische Folge.

Dabei gibt es immer wieder klare Augenblicke in denen wir genau wissen, dass unser Wert, das Fortbestehen unserer Firma oder gar der Welt nicht von unserer Leistung abhängt. Vielleicht ist das sogar die Krux, dass wir uns lieber Vorgaukeln unverzichtbar zu sein und uns überfordern, als anzuerkennen, dass wir alle einen Gang zurückschalten können, ohne dass etwas Weltbewegendes passiert. Wir brauchen nicht mehr Krankheiten, Diagnosen und Medikamente, sondern die Ruhe, Dinge heilen zu lassen, Pausen zu genießen und den Glauben, dass wir es schaffen. Wer sich da mit Gott verbunden fühlt, hat es einfacher. Der Draht nach oben gibt Kraft und das Vertrauen, das Schwierige und Schräge hinzubekommen. Der Glaube an Gott wirkt dann wie ein Energieschub für Körper, Nerven und Seele.

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