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Kirche in WDR 2 | 13.03.2014 | 05:55 Uhr

Wieder eintreten

Ein Brief vom Amtsgericht. Schon wieder einer aus der Kirche ausgetreten, schade. Name, Wohnort werden genannt, Taufkirche. Sonst nichts. Was steckt dahinter? Mich macht das immer ein bisschen traurig. Schließlich bedeuten mir Glaube und Kirche sehr viel, ich lebe dafür! Aber es macht mich auch neugierig: Warum ist er ausgetreten? Warum ist es soweit gekommen?

Also setze ich mich hin, schreibe einen Brief, ich möchte ihn gerne kennen lernen, mit ihm reden. Und tatsächlich, er geht auf mein Angebot ein. Vorsichtig frage ich nach, ohne ihm was vorzuwerfen: War es wegen der Kirchensteuer? Oder vielleicht Frust mit dem Bodenpersonal? Hat er vielleicht sogar seinen Glauben verloren? Manchen gerät der Glaube abhanden wie ein alter Schirm, den man irgendwo stehen gelassen hat. Dann ist es vielleicht konsequent, aus der Kirche auszutreten. Aber es gibt Menschen, denen hat der Glaube einmal viel bedeutet, aber irgendwann hat er einen Knacks gekriegt.

Nein, das ganze Stammtischgerede, das mache er nicht mit, antwortet er. Das sei ihm alles zu platt, von wegen Geld und Macht, Bischöfe und Moral. Es sei vielmehr – und da stockte er ein wenig – sein Glaube sei ihm nicht mehr plausibel. Und: Wie könne eine Institution wie die Kirche für sich beanspruchen, den Willen Gottes zu kennen?

Das war harter Tobak. Deswegen habe ich von mir gesprochen. Zuerst: Was mir Kirche bedeutet. Ich glaube nämlich dank der Kirche: Denn ohne sie wüsste ich überhaupt nichts von Jesus. Ich glaube mit der Kirche: Weil ich es alleine nicht kann, ich brauche Gemeinschaft. Aber ich glaube, ehrlich gesagt, manchmal auch trotz der Kirche: Weil auch ich meine Zweifel habe, meine Kritik an so manchem. Und im Übrigen: Ich glaube ja nicht an die Kirche, sondern an Gott.

Soweit konnte er ja noch folgen. Aber den Glauben selbst – wie kann ich ihm den plausibel machen? Beweisen kann ich nichts. Ich kann es wieder nur persönlich sagen: Ich glaube, dass Gott mich kennt und liebt. Dass er meinem Leben Halt und Sinn gibt. Vor ihm kann mein Leben nicht mehr scheitern. Ich bin erlöst, und das bedeutet für mich: schon jetzt in einer ganz großen Freiheit zu leben, über den Tod hinaus. Ich kann mich einsetzen für andere. Ohne Angst, etwas zu verpassen.

Zugegeben: Das klang für ihn schon ein bisschen fromm. Abgenommen hat er es mir trotzdem. Und gemeint, es wäre für ihn immerhin authentisch. Selbstvertrauen, Gelassenheit, das hätte er auch gerne. Aber Gott und Jesus, das sei für ihn immer noch weit weg. Nachdenken werde er, nachdenken über unser Gespräch. Weiß Gott, was draus wird.

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