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Hörmal | 11.09.2016 | 07:45 Uhr

Utopie der Feindesliebe?

Die Bilder vom 11. September 2001 haben sich unvergesslich eingeprägt: Flugzeuge, die in New York in die Twin Towers des World Trade Centers einschlagen. Feuer, Qualm und in sich zusammensackende Hochhäuser – das war genau vor 15 Jahren. Terroristen haben an diesem Tag außerdem noch ein Flugzeug ins amerikanische Verteidigungsministerium gelenkt und ein weiteres Flugzeug zum Absturz gebracht. Insgesamt fanden damals knapp 3000 Menschen den Tod.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die US-Armee bombardierte keine vier Wochen später Stellungen der Taliban in Afghanistan, um u.a. das Terrornetzwerk al-Qaida zu zerschlagen, das sich für diese Terrorakte verantwortlich zeigte.

Ich weiß nicht, wie viele Terroranschläge seitdem weltweit geschehen sind – weit über die Terrorwelle hinaus, die Europa jetzt erreicht hat. Und es ist auch nur schwer durchschaubar, wo und wer überall genau die Drahtzieher des Terrors waren und sind. Daher verbietet sich jegliche Pauschalverurteilung ganzer Staaten, Völker oder Religionsgemeinschaften als terrorverdächtig.

Ich weiß auch nicht, wie viele unschuldige Menschen Opfer dieses Terrorismus weltweit geworden sind.

Aber ich frage mich angesichts des scheinbar nicht enden wollenden Terrorismus: Was bewegt Menschen dazu, andere zu töten? Welche Erfahrungen sind es, die einen Hass begründen, der Terror als einzige oder beste Reaktion zu rechtfertigen scheint?

Ich vermute: Es ist oft ein Gefühl der Unterlegenheit oder auch die Haltung der Überheblichkeit. Beides kann zu der Verbreitung von Angst und Schrecken gegenüber anderen führen durch die Anwendung von Gewalt. Und Gewalt erzeugt nicht selten Gegengewalt. Auge um Auge, Zahn um Zahn, um es biblisch zu formulieren (Ex 21,24).

Aber wohin soll das eigentlich führen? Auf staatlicher Ebene gilt es, sich natürlich vor der Gewalt und dem Terror zu schützen – soweit das überhaupt möglich ist. Das ist das eine. Aber wie auf einen Terroranschlag reagieren als betroffene Nation? Mit welchen Mitteln? Mit Vergeltung?

Und was bedeutet das für mich persönlich? Wie würde ich darauf reagieren, wenn ich oder mir nahestehende Menschen Opfer von Gewalt und Terror wären?

Es gibt im Christentum eine Maßgabe für solche Fälle. Es ist eine Maßgabe, die mich an Grenzen führt, weil ich nicht weiß, ob ich das im Ernstfall könnte. Die Maßgabe stammt aus dem Munde Jesu und lautet (LK 6,27b): „Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.“

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich diese Maßgabe im Ernstfall auch beherzigen könnte und beherzigen würde. Ob mir das nicht sogar als Schwäche angekreidet würde. Ich weiß nicht, ob Feindesliebe reine Utopie ist.

Aber immerhin: Jesus, der sie eingefordert hat, scheute sich nicht, für diese Haltung zu sterben. Vielleicht war er naiv? Vielleicht ist das Gesetz von Gewalt und Gegengewalt stärker als das Gebot der Feindesliebe? Wer weiß? Und doch bin ich überzeugt, dass letztlich nur die Liebe einen Menschen verändern kann, sogar einen Feind – auch auf staatlicher Ebene.

Copyright: Robert CCBY-SA 2.0 flickr

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