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Kirche in WDR 2 | 09.01.2017 | 05:55 Uhr
Spiele-Gott-Tag
Stellen Sie sich mal vor, Sie wären Gott. Was würden Sie dann heute machen? Die Frage ist gar nicht so abwegig, denn heute ist weltweit der „Spiele-Gott-Tag“ – wie jedes Jahr am 9. Januar. Was wohl meine Familie tun würde, wenn sie Gott wäre? Meine Kinder würden wahrscheinlich erst mal alle Hausaufgaben abschaffen. Und mein Mann würde sich vermutlich den Tag um ein paar Stunden verlängern, um mehr Arbeit erledigen zu können und trotzdem noch etwas Freizeit zu haben.
Das dachte ich zumindest, bis ich meine Familie tatsächlich mit der Frage konfron-tiert habe: Was würdet Ihr tun, wenn Ihr Gott wärt? Die Antworten haben mich überrascht. Meine Kinder sorgen sich um den Frieden auf der Welt. Wenn sie Gott wären, sagen sie, würden sie dafür sorgen, dass alle Menschen friedlich sind. Und mein Mann meint: Es gibt so viele Probleme auf der Welt, dass er sich wünschen würde, alle Menschen würden das gleichermaßen erkennen und gemeinsam an-packen, um die Probleme zu lösen. Auch, wenn dann jeder auf etwas verzichten müsste.
Oh Mann, ich glaube, diese Aufgaben sind zu groß für den heutigen „Spiele-Gott-Tag“. An einem Tag werde ich die Welt wohl nicht umkrempeln. Aber klein anfan-gen, ist immerhin ein Anfang. Ich muss ja auch nicht gleich Gott spielen, es reicht ja schon, wenn ich sein Kompagnon werde. Und das heißt doch: Verantwortung übernehmen, damit die Welt ein bisschen besser wird.
Für kleine gute Taten im Alltag habe ich eine Menge Ideen: Ich könnte meine Kollegen zum Beispiel überraschen und frisches Obst mit ins Büro bringen. Ich könnte Oma den abgeschmückten Tannenbaum runtertragen, eine Bekannte im Krankenhaus besuchen oder Nachbarskindern bei den Hausaufgaben helfen.
Aber genug von meinen Ideen. Sie haben sicherlich Ihre eigenen! Wie gesagt: Sie müssen heute nicht gleich Gott spielen, aber machen Sie sich doch mal zu seinem Kompagnon – und ich bin sicher: Es wird ein toller Tag! Es gibt genug zu tun.