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Hörmal | 15.01.2017 | 07:45 Uhr

Das Alter ehren

„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren“, so lautet der erste Teil des vierten Gebots. Er ist weitgehend bekannt. Als Kind hatte ich gelernt, dass es darum geht, die Eltern zu achten, ihnen zu gehorchen, nicht zu widersprechen und erst recht, sie nicht zu beschimpfen. Inzwischen weiß ich, dass diese Worte doch etwas anders zu verstehen sind.

Gemeint sind die alten Eltern, die damals ohne Versorgung durch die Kinder vom Hungertod bedroht waren und deshalb von ihren erwachsenen Kindern mit täglicher Nahrung, einem Dach über dem Kopf und natürlich auch mit liebevoller Fürsorge zu bedenken waren. Heutzutage sorgt das System der sozialen Sicherung, der Renten-, Kranken- und Pflegekassen für ein Alter in Würde. Die Ehre, so kann man sagen, wird also durch die Sozialpolitik gewährleistet.

Aber da bröckelt gerade einiges. An dieser Ehre wird gekratzt und gespart. Die Renten sinken und zwar dauerhaft. Mindestens bis 2030 jedes Jahr um Prozentpunkte, bis sie dann nur noch 43 Prozent des Bruttolohnes betragen. Konkret: Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt zurzeit bei gut 2500 Euro, davon also 43 Prozent macht 1075 Euro Rente, aber nur für den, der bis 67 gearbeitet hat, ansonsten gibt es Abzüge. Natürlich gibt es Rentnerinnen und Rentner mit deutlich höheren Renten, mit Vermögen und zusätzlichen Versicherungsleistungen.

Aber: Die Schere zwischen Arm und Reich verschärft sich in der Rentengeneration nochmals drastisch. Immer mehr sind im Alter konfrontiert mit der Schwierigkeit, ihre Miete nicht mehr zahlen zu können, von der Finanzierung des Pflegeplatzes aus eigener Tasche ganz zu schweigen. Das betrifft besonders Frauen, die wegen der Kinder einige Jahre auf die Erwerbstätigkeit verzichtet haben. Das betrifft Menschen, die nur gering bezahlte Jobs haben –in Deutschland ist das jeder vierte -. Oder es sind Menschen, die zeitweilig arbeitslos geworden sind und niemals die 45 Versicherungsjahre zusammenbekommen.

Kurioserweise wird diese Rentenpolitik gerechtigkeitstheoretisch begründet. Es gehe, so wird erklärt, um die Gerechtigkeit gegenüber der jüngeren Generation, die ja die Renten der älteren zahlen muss. Wenn die jüngere Generation weniger Abschläge haben soll, dann ist Altersarmut eben in Kauf zu nehmen. Das sei versicherungs-mathematisch betrachtet gerecht.

Hier werden munter zwei Generationen gegeneinander ausgespielt, die beide in einem Boot sitzen. Denn das Rentenniveau der heute 30-jährigen wird nochmals sinken, möglicherweise auf 35 Prozent. Das liegt am demografischen Wandel und dem Geburtenrückgang. Die Renten werden also dynamisch weniger gleichzeitig sind die privaten Vermögen auf einem Spitzenniveau. Wäre denn eine Vermögenssteuerabgabe, so eine Art Alterssolidarzuschlag zur Mit-Finanzierung der Renten nicht ein Baustein einer Alternative? Die viel haben, denen tut das nicht weh, aber für die armen Rentner könnte etwas mehr viel sein, nicht nur an Geld, sondern auch an Ehre.

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