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Kirche in WDR 2 | 04.02.2014 | 05:55 Uhr

Woran Promis glauben-Henning Scherf

O-Ton Scherf: Wir sind schon 25 Jahre zusammen, und das ist ja was. Mit 25 Jahren kann man auch ein bisschen über Erfahrung reden.

Autor: Sagt Henning Scherf, der frühere SPD-Bürgermeister von Bremen über seine Wohngemeinschaft, „Deutschlands berühmteste Alten-WG“, wie sie oft genannt wird. Der in Ehren ergraute, unübersehbare Zwei - Meter - Mann, kommt regelrecht ins Schwärmen - bei einer Podiumsveranstaltung umgeben von einer Traube Menschen.

O-Ton Scherf: Wir helfen uns. Wir sind ganz eng miteinander. Wir vertrauen uns gegenseitig. Das ist ganz spannend.

Autor: Sich im Alter in traute Zweisamkeit zurückziehen auf’s Land oder in eine perfekt organisierte von der Außenwelt abgeschirmte Seniorenresidenz, für das Ehepaar Scherf kam das nicht in Frage.

O-Ton Scherf: Ich möchte gerne in der Nähe von Kindergärten, ich möchte gerne in der Nähe von Schulen, auch von Grundschulen sein, ich möchte die tagtäglich sehen, möchte mit denen zu tun haben. Ich will nicht irgendwo ausgegrenzt werden und dann, was weiß ich, geschützt und bespasst werden. Oh Gott. Ein Greuel. Nein.

Autor: Deswegen das große alte Haus, nach gemeinsamen Vorstellungen liebevoll renoviert, mitten in der Bremer Bahnhofsvorstadt. Dort leben sie mit insgesamt acht Personen, befreundeten Paaren und Singles, auf fünf verschiedenen Ebenen.

O-Ton Scherf: Einer von uns ist katholischer Geistlicher, einer von uns ist überhaupt nicht in der Kirche, wir sind eine sehr bunte Gesellschaft.

Autor: Der Austausch und das Gespräch über Fragen der Kirche und des Glaubens war für die Hausgemeinschaft von Anfang an wichtig. Für Henning Scherf, der viele Jahre Mitglied im Präsidium des Evangelischen Kirchentages war, gehört das einfach dazu.

O-Ton Scherf: Wir haben eine ökumenische Gemeinde gegründet. Da predigen katholische Geistliche und protestantische Geistliche und Laien. Wir haben ein eigenes Liederbuch produziert, aus dem die Gemeinde singt. Das hat uns alles sehr, sehr, sehr zusammengebracht.

Autor: Am tiefsten aber verbindet uns die wechselseitige Anteilnahme am Leben der anderen, wozu auch das Sterben gehört.

O-Ton Scherf: Zwei von uns haben wir bis zu ihrem Tod in diesem Haus begleitet, über sieben Jahre lang, die wünschten sich das, die wollten nicht ins Krankenhaus, die wollten nicht ins Hospiz, sondern die wollten bei uns bleiben, und wir sollten sie pflegen und das haben wir gemacht.

Autor: Das wünscht sich der dynamische und aktive Mittsiebziger auch für sich selber.

O-Ton Scherf: Irgendwann bin ich ja auch dran, und dann möchte ich genauso wie die beiden da sterben dürfen, wo ich zu Hause bin und möchte umgeben sein von Menschen, die ich schon lange kenne und die mir auch erlauben, dass ich dann meinen eigenen Kopf habe. Aber dass die das aushalten, diese Zuversicht, die hab ich.

Autor: Auch die Zuversicht, dass es nach dem Tod bei Gott weitergeht, dass der Tod nicht das Letzte ist im Leben?

O-Ton Scherf: Ich beneide alle die, die das glauben. Was ist das wunderbar, wenn man das glauben kann, dass man im Übergang zum ewigen Leben ist, das man ein neues großes Riesentor öffnet, wenn man stirbt. Ich selber hab ganz große Mühe damit. Ich möchte gerne das Leben vor dem Tode annehmen können, so gut ich’s kann.

Autor: Und dabei erleben, wie sehr man voneinander profitieren kann, die Alten von den Jungen und erst recht die Jungen von den Alten.

Sprecherin: Sabine Steinwender-Schnitzius

Literaturhinweis:

- Henning Scherf: Wer nach vorne schaut, bleibt länger jung - Life lessons, hrsg. v. Rudolf Walter, Verlag Herder, 3. Auflage 2013

- Henning Scherf: Grau ist bunt - Was im Alter möglich ist, Verlag Herder, 6. Aufl. 2013

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