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katholisch

Hörmal | 17.04.2017 | 07:45 Uhr

Willkommenskultur öffnet Augen

Ich liebe Pizzabrötchen. Wenn ich in eine Pizzeria gehe, kann ich es kaum abwarten: Die frischen heißen kleinen Brötchen, sie schmecken einfach köstlich. Dazu noch etwas Olivenöl und Salz. Einfach klasse.

Eigentlich ist das eine ganz einfache Geste: Brot, Öl und Salz.

Grundnahrungsmittel, die gleich eine Atmosphäre des Willkommens erzeugen, auch wenn ich vielleicht ganz fremd in der Pizzeria bin. So kenne ich jedenfalls auch den Brauch, neu Zugezogenen einen Laib Brot und Salz zu schenken. Oder auch frisch verheirateten Paaren wird Brot und Salz überreicht. Es geht bei diesen kleinen Zeichen und Gesten um einen Wunsch: Du sollst immer das Lebensnotwendige haben – also das tägliche Brot. Und es geht um den Wunsch, dass dem Leben nicht die nötige Würze und Haltbarkeit fehlen soll – also das Salz.

Das ist für mich Willkommenskultur im Zeichen von Brot und Salz. Kleine Zeichen – große Bedeutung.

Von Willkommenskultur und kleinen Zeichen mit großer Bedeutung erzählt auch die biblische Geschichte, die heute in den katholischen Gottesdiensten vorgelesen wird (vgl. Lk 24,13-35): Die Begegnung Jesu mit zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Die Beiden erkennen ihn nicht und halten ihn für einen Fremden. Sie reden aber miteinander über Gott und die Welt, vor allem über das, was sich in Jerusalem zugetragen hat, eine fast schon witzige Szene: Da sprechen die beiden Jünger nichtsahnend mit dem auferstandenen Jesus über dessen eigenen Tod am Kreuz und über das Gerücht, dass er lebt. Die Beiden finden den vermeintlich Fremden sympathisch und am Ziel angekommen laden sie Jesus ein, bei ihnen einzukehren. Sie sitzen zu Tisch und reichen Brot: Willkommenskultur der kleinen Zeichen. Und dann passiert etwas, das die Wirkung solcher Willkommenskultur zeigt: Die beiden Jünger erkennen endlich den Fremden als den Jesus, den sie für tot halten und vermissen, und zwar in dem Moment, als Jesus das Brot bricht.

Ich frage mich: Wäre es wohl zu einer solchen Erkenntnis gekommen, wenn die beiden Emmausjünger den Fremden nicht eingeladen hätten? Hätte es diese neue Sichtweise gegeben, wenn ihr nicht eine Willkommenskultur der kleinen Zeichen vorausgegangen wäre, dem Fremden Brot zu reichen, ihm das Lebensnotwendige anzubieten, dieses einfache Brot? – Ich glaube nicht.

Beide Jünger säßen sicherlich immer noch da und wären frustriert, traurig und verzweifelt, ohne neue Erkenntnis für die Zukunft und ohne eine neue Sicht auf die Dinge.

So verstehe ich jedenfalls die Geschichte vom Emmausgang: Ohne Willkommenskultur gibt es keine neue Erkenntnis!

Anders formuliert: Ich muss mich öffnen für das Fremde, für das mögliche Neue – gerade in der Situation der Sorgen und Ängste vor der Zukunft, gerade in Leid und Frustration. Erst wenn ich die Bereitschaft dazu aufbringe, dem Fremden Raum zu geben, werde ich auch die Welt mit neuen, sprich anderen Augen sehen. Dann werde ich neue Erkenntnisse gewinnen, vielleicht ganz ungeahnte – wie die Erkenntnis, dass ein Toter lebt.

Es kommt eben darauf an, sich auf den Fremden einzulassen, um Neues, um Anderes zu erfahren, um die eigene Sichtweise zu ändern. Aber ohne eine Willkommenskultur der kleinen Zeichen geht so etwas nicht.

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