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Kirche in WDR 2 | 11.05.2017 | 05:55 Uhr
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Die Geschichte der Welt
Musik: Die Geschichte der Welt ist ein ödes Buch, aber jeder muss es lesen. Berechenbar und schlecht erzählt und voll verquerer Thesen.
Autor: behauptet Judith Holofernes – sie spricht von der Bibel. Die Geschichte der Welt - ist ein gar nicht sooo ödes Buch, wie die Sängerin der Band Wir sind Helden behauptet. Berechenbar, schlecht erzählt, verquere Thesen, ja, mag sein – aber öde, da will ich ihr widersprechen.
Musik: Aber immerhin weiß man immer, wer gewinnt. Aber immerhin weiß man immer, wer verliert. Immerhin weiß man immer, wer die Guten und die Bösen sind. Wir starren immer immer weiter auf die Seite, bis die Zeiln verschwimmn.
Autor: Und Judith Holofernes räumt selbst ein: Wir können nicht ablassen von der Welt, von ihrer Geschichte. Selbst hat sie sich einen Namen gegeben, der eine ganze Geschichte erzählt – die Geschichte von Judith, die den Feind ihres Volkes Holofernes, erst mit ihrer sagenhaften Schönheit betört, dann hinters Licht führt, um ihm schlussendlich den Kopf abzuhacken.
Musik: Und trotzdem fürchten alle nur das Ende …
Autor: Judith Holofernes ist Buddhistin und hat sich ausgerechnet den Namen einer jüdischen Heldenfigur zugelegt hat – einer Heldin, die das Gegenteil beweist: Das Ende ist nicht ausgemacht, am Ende gewinnen nicht immer die da oben, die Starken, Reichen, Schönen, die Mächtigen und vermeintlichen Sieger der Geschichte.
Musik: Und trotzdem fürchten alle nur das Ende …
Autor: Nein, die Geschichten der Bibel weisen uns einen anderen Weg durch das Dickicht der Geschichte: Die Mächtigen werden vom Thron gestürzt und die Schwachen und Armen werden erhöht. Unten ist oben, arm ist reich, oben ist unten.
Das Ende fürchten, müssen nur die, die an ihrer Macht festhalten.
