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Hörmal | 25.05.2017 | 07:45 Uhr

Du siehst mich - Lieblingsmensch

Es gibt ja diese Leute, die einen gar nicht richtig ansehen, die innerlich immer auf dem Sprung sind. Das nervt manchmal ganz schön. Beim Händeschütteln sind ihre Augen schon auf der Suche nach dem Nächsten. Sie fragen: „Hallo, wie geht’s?“ und sehen! dich gar nicht. Sie wollen auch keine Antwort. Schon gar nicht, wenn’s dir schlecht geht. Beim Arbeitsmeeting vielleicht oder bei der Geburtstagsparty. Da stoßen alle am Tisch an - „Cheers!“, „Wohl bekomm’s!“ – aber es ist nur so dahin gesagt, oft ohne Blickkontakt – wer ist gemeint? „Einen schönen Tag noch“, der Standardspruch sogar an der Supermarktkasse, ist auch nett gemeint, und doch völlig anonym.

Von daher finde ich das Motto des Evangelischen Kirchentages ziemlich gut gewählt: (der gestern gerade in Berlin gestartet ist): „Du siehst mich“, heißt es überall auf den Plakaten. Auch wieder nur so ein Spruch, könnte man natürlich sagen, dieser knall-orangefarbene Smiley mit leichtem Silberblick. Werbung für vier Tage kirchliches Festival mit weit über 100.000 Menschen. Wie soll das gehen, dass der Einzelne zählt?

Dieses Motto ist ein Bibelspruch aus dem ersten Buch Mose (1. Mose 16, 13). „Du siehst mich“, sagt die ägyptische Sklavin Hagar, die vor der schlechten Behandlung ihrer Herrin Sarah in die Wüste geflohen ist. Nicht ohne Grund, denn Hagar ist schwanger von Sarahs Mann Abraham, und das führt zu gewaltigem Stress, Beziehungsstress, das war damals nicht anders als heute. Aber Gott schickt seinen Engel zu Hagar, an die einsame Wasserquelle in der Wüste. Er tröstet sie, nimmt ihr Leid ernst und sagt, wie es weitergehen kann. Auch wenn er sie wieder nach Hause schickt, in ihr altes Leben. Und doch wird ab jetzt vieles anders sein. Denn Hagar hat erkannt, dass ihr Leben einen Sinn hat, dass Gott sie liebt und begleitet.

Zur Zeit ist ein Popsong in den Charts, ein Liebeslied, der für diese Art von Beziehung einen schönen Begriff gefunden hat: „Lieblingsmensch“, so der Titel. „Bei dir kann ich ICH sein, verträumt und verrückt sein“, singt die deutsch-marokkanische Künstlerin Namika, „ein Riesenkompliment dafür, dass du mich so gut kennst.“ Das ist der Contrapunkt zu all den unverbindlichen „Hallo, wie geht’s“ und den flatternden Blicken. Es ist eher die Erfahrung von Hagar in der Wüste: „Du siehst mich.“ Von Gott gesehen zu werden heißt, sein Lieblingsmensch zu sein, mit ihm reden zu können. Ohne sich verstecken oder verbiegen zu müssen. „Auch wenn ich schweig’, du weißt Bescheid“, heißt es in dem Lied. „Schön, dass wir uns kennen.“

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