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Kirche in WDR 2 | 16.09.2017 | 05:55 Uhr

Das nötige Kleingeld

Autor: Gestern hatte ich nicht genug Kleingeld in der Tasche, um eine Tüte Chips zu bezahlen. Ein peinlicher Moment. Ich stand da, spätabends, im Kiosk, kramte im Geldbeutel, kramte in meiner Hosentasche – und hinter mir wartete schon der nächste Kunde. Aber da waren nur 1,50 und die extragroße Packung hätte nun mal 2,80 gekostet. Gerade wollte ich mich bei dem Mann hinter der Theke entschuldigen und die Chips zurücklegen, das sagte er: „Bring das Geld einfach ein andermal vorbei“.

Hat er das wirklich gesagt? Ich konnte es kaum glauben – und so muss ich auch ausgesehen haben. Er sagte noch einmal: „Echt, kein Problem, gib mir, was du hast und bring den Rest ein andermal“. Wow. Er wollte noch nicht einmal ein Pfand, geschweige denn meinen Namen. Er wünschte mir noch einen schönen Abend und ich ging mit meiner Tüte Chips nachhause.

Er war schon der Zweite, der mir in den letzten Tagen ein solches Vertrauen entgegenbracht hat. Erst kürzlich saß ich mittags in einem Imbiss, aß superleckere Falafel mit Gemüse – und merkte, dass ich gar kein Bargeld dabei hatte. Jaja, Bargeld ist echt nicht so mein Ding. Ich ging also zum Besitzer, beichtete mein Problem, sagte, dass ich eben zur Bank gehe. Und er sagte: „Schon okay, bis gleich“. Ich fragte, ob ich ihm meine Tasche als Pfand da lassen soll. Da wurde er fast sauer, so als hätte ich ihn mit meiner Frage gekränkt, als hätte ich seinem Vertrauen nicht vertraut. Er sagte: „Ich sagte doch: Schon okay“.

Woher wusste er, dass ich mich nicht einfach vom Acker mache? Wurde er auch schon enttäuscht und hat er den Menschen doch weiter vertraut?

„Tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen“, heißt es in der Bergpredigt. Ob ich das auch könnte, mein Misstrauen überwinden und den Menschen vorbehaltlos vertrauen? Die beiden Männer ermutigen mich, so zu handeln, wie schon Jesus es vorgeschlagen hat: Freigiebig zu sein und nicht mit einer Gegenleistung zu rechnen. Im Zweifel heißt das vielleicht sogar, dass ich noch nicht einmal zurückbekomme, was ich gegeben habe.

Ich ahne, dass dieses Vertrauen auch andere anstecken könnte. Wenn ich andere mein Vertrauen spüren lasse, fangen sie womöglich auch an, anderen mehr zu Vertrauen.

„Tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen“. Danke, dass sie mir heute Morgen ihr Ohr geliehen haben. Vielleicht verleihen Sie ja heute etwas? Mehr Vertrauen jedenfalls, das erhoffe ich mir und wünsche ich Ihnen heute.

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