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Kirche in WDR 2 | 11.10.2017 | 05:55 Uhr

Ich würde werfen!?

„Also ich würde werfen.“ Sagt er. „Ich würde mir einen dicken, schweren Stein suchen, mit Farbe eine ‚Eins‘ draufmalen. Und dann werfen.“ Er grinst. Aber nur kurz. Zu viel Schmerz und Wut stecken hinter diesem Anflug von schwarzem Humor.

Ich weiß, worauf er anspielt: Auf die biblische Geschichte mit der Ehebrecherin. Die soll gesteinigt werden –

„Wer ohne Sünde ist, soll den ersten Stein auf sie werfen!“ hat Jesus damals gesagt. Und alle haben die Steine (aus ihren Händen) fallen lassen.

„Egal.“ Sagt er noch einmal. „Ich würde werfen.“ Diesmal grinst er nicht.

Er beginnt zu erzählen: Ihm wurde übel mitgespielt. Man hat ihn verletzt, niedergemacht, öffentlich in den Dreck gezogen. Alles hat er verloren: Seinen guten Ruf, seinen Job. Sein Geld. Sogar seine Familie. Ein glückliches Leben zerstört durch die hartnäckige Gehässigkeit eines anderen. Jahre ist das her. Aber der Schmerz, erzählt er, ist heute so schlimm wie damals. „Vergeben - geht nicht.“ Sagt er. Und ich verstehe.

Vielleicht ist es so, dass das, was eigentlich richtig und wünschenswert wäre, manchmal ein-fach das übersteigt, was ein Mensch leisten kann. Es ist zu schwer. Eine Überforderung. Und dann träumt man von Rache, statt zu vergeben. Man fürchtet sich, statt zu vertrauen. Man weist Menschen ab, statt zu helfen.

Manchmal sind wohl die Worte der Bibel über Nächstenliebe und Gerechtigkeit, Gnade und Vergebung einfach eine Überforderung. Und gerade in solchen Momenten sind sie besonders wertvoll.

Weil sie Möglichkeiten aufzeigen, die den eigenen Denkrahmen sprengen. Weil sie neben das, was ist, das stellen, was gut wäre. Heilsam. Weil sie sich nie mit dem zufrieden geben, was sowieso im Rahmen des Menschenmöglichen liegt. Sie führen den Menschen über sich selbst hinaus.

Mein Gegenüber scheint das ähnlich zu sehen. Er sagt: „Ich würde werfen. Klar, ich weiß, dass Gott das nicht gut findet. Und sie können mir glauben: Ich arbeite wirklich daran. Denn: Frieden, “ sagt er, „wäre schon gut. Wer weiß, vielleicht, eines Tages, lege ich den Stein auch zur Seite.“

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