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Kirche in WDR 2 | 30.10.2017 | 05:55 Uhr

Auch für Katholiken ist morgen Feiertag

Was für eine Woche: Mitten im Herbst zwei Feiertage hintereinander. Das wird’s so schnell nicht wieder geben. Nur zum 500. Jahrestag der Reformation ist der morgige 31. Oktober ein Feiertag. Ich freue mich auch als Katholik darüber. Endlich ist ein Reformationsjubiläum ein Anlass, sich nicht abzugrenzen, sondern sich nahe zu kommen. Für mich ist klar, dass ich morgen mit der evangelischen Kirche hier in Essen in der Philharmonie beim großen Fest dabei bin.

Natürlich feiere ich nicht, dass vor 500 Jahren das Christentum auseinander gebrochen ist. Ich habe manches über die Zeit der Reformation gelesen – das waren alles andere als gute Zeiten. Die Auseinandersetzungen unter Christen waren damals zugleich heftige politische Kämpfe. Sie haben Hass, Gewalt und Krieg mit sich gebracht. Wir Christen haben keinen Grund, mit dem Finger auf andere Religionen zu zeigen und uns über sie zu erheben. Auch unsere Religion hat dunkle und blutige Seiten.

Das hat noch bis in die jüngste Vergangenheit zurückgewirkt. Nie vergesse ich, wie eine Bekannte von mir noch vor gut 30 Jahren einen Riesenstress mit ihren Eltern hatte, weil sie einen evangelischen Mann geheiratet hatte. Da sind Tränen geflossen und schwere Wunden geschlagen worden. Unglaublich – das ist alles noch gar nicht so lange her.

Gott sei Dank sind wir Christen heute weiter gekommen. Unsere Kirchen sind offiziell gut miteinander verbunden und im Alltag gibt es vieles, was unkompliziert gemeinsam getan wird. Klar – es könnte schneller gehen mit dem Zusammenwachsen. Viele verstehen gar nicht mehr, was Katholiken und Protestanten im Detail unterscheidet. Trotzdem müssen wir natürlich darüber reden. Ich selbst habe im Kontakt mit engagierten evangelischen Christen erst verstanden, was uns doch auch – oft unbewusst – immer noch unterscheidet und wo wir noch voneinander lernen können.

Vor einiger Zeit traf ich auf eine Protestantin, die aus Schweden stammt und hier in Deutschland lebt. Sie hatte zufällig meinen Gottesdienst besucht und war ganz berührt, weil ich für das Zusammenwachsen von Katholiken und Protestanten gebetet hatte. „Was kann ich dafür tun, damit das schneller geht mit der Ökumene?“, fragte sie mich. Ihr war das wirklich wichtig. Meine Antwort war einfach – und ich gebe Sie Ihnen am Beginn dieser besonderen Woche ebenso mit, wenn Ihnen an der christlichen Kirche etwas liegt: „Helfen Sie einfach in Ihrer Umgebung mit, dass Katholiken und Protestanten zusammen kommen. Erzählen Sie voneinander – von dem, was Sie glauben, was Ihnen wichtig ist – als Katholik, als Protestant. Und dann machen Sie etwas zusammen – beten kann einfach sein. Gottesdienste feiern auch. Oder andere Dinge. Je mehr und je besser wir einander wirklich kennenlernen, werden wir zusammenwachsen. Das tut der ganzen Gesellschaft gut, in der so viel auseinander driftet.

Wir brauchen Leute, die zeigen, dass es auch anders geht, dass man Trennendes überwinden kann, um gemeinsam für das einzutreten, was wir alle brauchen: Zusammenhalt, Mitverantwortung und Nächstenliebe.

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