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Hörmal | 10.12.2017 | 07:45 Uhr

Barrierefreiheit

Wie von Wunderhand: Ich stehe vor einer Tür, und sie öffnet sich automatisch. Im Aufzug: Eine Stimme, die mir sagt, in welchem Stockwerk ich bin. Das ist natürlich alles kein Wunderwerk, sondern schlicht und ergreifend Technik, die durch Sensoren gesteuert wird. Aber die große Idee dahinter, die hat es in sich und lautet: Barrierefreiheit. Jeder Mensch soll leichter seine Ziele erreichen und eine möglichst weitgehende Selbständigkeit erreichen können. Und das soll auch keine Beeinträchtigung oder Behinderung erschweren. Barrierefreiheit verändert das Stadtbild und fällt kaum noch auf: Bürgersteige sind abgesenkt, um Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen leichter den Weg über die Straße zu ermöglichen, oder Tasten sind in Blindenschrift markiert, Gebärdensprachen angezeigt, um Orientierung und Information zu garantieren. Straßen werden begradigt, Rampen gebaut und vieles, vieles mehr.

Die absolute Barrierefreiheit ist natürlich ein Ideal und wird wohl nie erreicht. Das hängt damit zusammen, dass jeder Mensch seine je eigenen Grenzen hat, sogar dann, wenn er noch nicht einmal ein ausgesprochenes Handicap hat. Ich selbst zum Beispiel werde nie ein großer Computerfachmann sein, da kann die Software noch so benutzerfreundlich werden. Ich bin eben kein Digital Native.

Umgekehrt sehe ich aber sogar eine Chance darin, dass es keine absolute Barrierefreiheit gibt. Denn wenn alles geregelt ist, alle Hindernisse beseitigt sind, überall Zugänge ohne Probleme ermöglicht werden, dann – so vermute ich – nimmt die Aufmerksamkeit ab, einem anderen Menschen zu helfen, wenn er an seine Grenzen stößt. Verstehen Sie mich bitte richtig: Ich will mir da kein Urteil anmaßen über Grenzen und Handicaps anderer Menschen, da ich ja meinen Alltag größtenteils selbstbestimmt gestalten kann. Aber meine Sorge ist: Wenn alles barrierefrei geregelt ist, dann ist die Gefahr groß, dass ich keine Verantwortung mehr für einen anderen Menschen übernehme, weil alles doch scheinbar geregelt ist. Und das fände ich schlimm, wenn die Aufmerksamkeit für Hilfestellungen nachlassen würde.

Übrigens: Barrierefreiheit ist ein uraltes biblisches Thema. Da tröstet ein Prophet vor über 2500 Jahren sein Volk in der Verbannung und ruft (Jes 40,3f): „Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.“

Das ist der Ruf nach Barrierefreiheit, damit Gott zu seinem Volk kommen kann. Natürlich hat Gott kein Handicap, deshalb geht es nicht um einen Handlauf für ihn. Vielmehr sollen die Menschen aufmerksam werden auf bestehende Barrieren. Sie sollen nicht Straßen begradigen oder Hügel und Täler einebnen. Es geht vielmehr darum: Leute, macht die Augen auf und schaut, wo jemand Hilfe braucht. Räumt die Barrieren für andere weg, steht ihnen bei und unterstützt sie, damit sie ins Leben finden und sich leichter darin bewegen können. Das ist die Botschaft: Wenn anderen Menschen Hilfe gewährt wird, wenn ihnen Barrieren aus dem Weg geräumt werden, dann wird nicht nur der Weg dieser Menschen frei, sondern dann kommt Gott zu den Menschen – so die Überzeugung des Propheten.

Ich glaube aber, dass gilt eigentlich bis heute: Augen auf und helfen, damit andere weniger Barrieren haben ins Leben und im Leben.

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