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Kirche in WDR 2 | 18.12.2017 | 05:55 Uhr

Meld dich doch mal

Über Liebe wird ja viel geredet: offene Liebe, Liebe zu dritt, zu Männern, Frauen, geplant, spontan, mit benefit. Nur über die Liebe zu Dir, lieber Gott, spricht irgendwie niemand.

Darum schreibe ich dir ja jetzt, weil ich das nämlich gerne ändern würde.

Ich möchte dir eine öffentliche Liebeserklärung machen –

pathetisch, kitschig, mit Gänsehaut und einem „Das-war-aber-schön“ Ende.

Aber ich kann‘s nicht.

Vielleicht, weil ich so selten an dich denke?

Ich bin getauft, konfirmiert, hatte Reli im Abitur und glaube an dich.

Nur: ich rede nicht über dich.

Dabei waren wir uns mal so nah, Du und ich.

Zum Beispiel, als ich irgendwann begriffen hatte, dass nur die Auferstehung uns zu Christen macht.

Weil sich da nämlich zeigt, dass der Gott, von dem Jesus immer geredet hatte, wirklich existiert.

Der Gott, der die Menschen liebt, sie auffordert, den Nächsten und sogar die Feinde zu lieben. Der aber auch wusste, wie schwer das ist, weil Menschen Fehler machen.

Und als die Menschen Jesus umbrachten, da hast du deine Macht über Leben und Tod demonstriert und hast Jesus wieder auferstehen lassen. Hast dich nicht gerächt, sondern vergeben. Uns. Mir.

Und ich habe begriffen, dass es beim Glauben nicht darum geht, sich schuldig zu fühlen, wenn das mit den 10 geboten nicht so richtig klappt.

Sondern zu akzeptieren, dass ich schwach bin, Fehler mache. Und dass du trotzdem da bist und vergibst.

So nah waren wir uns. Aber mit der Zeit habe ich dich vergessen, so wie man alte Freunde vergisst, die man lange nicht mehr gesehen hat. Ab und an begegnen wir uns auf Partys - beim Geborenwerden, Heiraten, Sterben. Das ist dann immer schön, dich wiederzusehen.

Aber eine öffentliche Liebeserklärung kriege ich trotzdem nicht hin.

Vielleicht, weil ich so eine Scheißangst vor der Liebe habe. Dich lieben heißt ja, sich festlegen. Die Liebe zu Dir ist kein „mal sehen“ oder „wird-schon“, ist nicht locker, entspannt oder sexy oder geil. Dafür ist sie zu intim. So, wie manchmal alles knistert und sich aufstellt und nah ist. Und dann spürt man: das ist jetzt echt.

Weil man sich öffnen muss und verletzbar sein und hoffen. So ist das mit Dir.

Wer nicht hofft, kann nicht enttäuscht werden. So ist das mit mir.

Wahrscheinlich gibt es viele wie mich: Christen, die nicht wissen, ob ihre Zweifel und Ängste nicht zu billig sind für dich, ob bei dir Platz ist für ihren Liebeskummer, wo doch so viel Leid in der Welt ist. Ich weiß es auch nicht. Aber Reden ist meistens ein super Anfang.

Darum dieser Brief an dich.

Ich möchte wieder mit dir reden. Übers Glauben, Hoffen, Zweifeln.

Übers Leben, Sterben, Lieben. Über Dich und mich. Wird mal wieder Zeit.

Ich freu mich auf deine Antwort!

Idee: Hannes Schrader „Unsere Scheißangst“;

http://www.zeit.de/campus/2017-08/glaube-gott-religion-junge-menschen/komplettansicht?print

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