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Kirche in WDR 2 | 21.03.2018 | 05:55 Uhr

Heimkehren

Mein erster Tag im Mutterschutz war hart. Plötzlich stand ich vor einem ganz anderen Lebensabschnitt. Nach sieben Jahren Vollzeit und vielen spannenden Schritten im Beruf war für einige Monate Schicht im Schacht. Keine Mails, keine Termine, kein Ärger. Aber auch keine Begegnung, keine Anerkennung, kein Erfolg mehr durch den Beruf.

Was ich beibehalten habe, war meine Alltagsroutine: Ich bete das Stundengebet. Da lese ich die Psalmen und Lesungen aus der Bibel, die mal jemand für die Kirche festgelegt hat. Also auch am ersten Tag im Mutterschutz: Stundengebet. Und da ging es in einem Text um das Heimkehren aus dem Exil.

Die Stelle hat mich damals voll erwischt. Die war irgendwie für mich und mein anstehendes Muttersein gemacht. Heimkehr ist so positiv und jeder freut sich, wenn er nach einer langen Reise zu Hause ankommt. Ich kehre heim. Fast wie umkehren klingt das, auf jeden Fall nach einer Wendung in eine ganz bestimmte, in eine besonders wertvolle Richtung. Und in meinem Bauchgefühl damals passte das total. Gut, der Bauch war damals ja schon gut gefüllt. Heute ist das Baby da. Und ich merke:

ein Kind zu bekommen hat etwas mit Heimkehr zu tun. Und zwar nicht in dem Sinne, dass eine Frau an den Herd gehört und nun endlich dorthin heimkehrt...

Ich meine das eher so: jetzt habe ich über Jahre gearbeitet und diesem großen Wunsch nicht nachgegeben: ein Kind bekommen, Mutter werden. Das wollte ich eigentlich schon, seit ich mit neun meinen frisch geborenen Bruder auf dem Arm hatte.

Und jetzt ist es so weit. Es ist eine Heimkehr zu diesem Wunsch - nach langer Reise, auf der ich mir viele andere Wünsche erfüllt habe. Und obwohl ich mich sehr freue und jeden Moment dieses kleinen Lebens lächelnd begrüße, werde ich manchmal wehmütig: die erste große Reise ist vorbei. Das viele Unterwegssein, ständig Neues erleben, mit Menschen Dinge entwickeln und Erfolge erzielen. Erstmals mache ich von alldem eine Pause. Ich mache jetzt etwas ganz anderes.

Heimkehren heißt auch Abschied nehmen. Nicht nur Ankommen. So bewusst wie ich mich über das Leben mit dem Baby freue, so berechtigt ist auch der Blick zurück: die Reise war gut. Der Beruf hat mich erfüllt. Jetzt viel zu Hause zu sein, mich auf meinen großen Lebenstraum zu konzentrieren, zu ihm heimzukehren, das heißt: die Koffer in den Schrank stellen. Und auch das will gelernt sein.

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