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Hörmal | 04.02.2018 | 07:45 Uhr

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig

Die Frau zittert. Bei jedem Satz stockt ihr die Stimme. Immer wieder sucht ihre Hand Halt in der Hand ihres Mannes, der neben ihr auf dem Sofa sitzt. Er ist blass, seine Augen sind verweint.

Draußen ist ein schöner Sommertag. Die Sonne strahlt am kitschig-blauen Himmel. Aber in dieser kleinen Wohnung ist es November. Dunkel, kalt und unendlich traurig.

Ich sitze den beiden gegenüber, kaum gefasster als sie, und höre zu, wie sie vom Tod ihres Kindes erzählen. Nur neun Monate hat es gelebt. Ein Mädchen. Fröhlich, lachend. Gestern noch. Und heute tot.

„Ich kann mir vorstellen,“ sage ich irgendwann, „dass es in einem solchen schrecklichen Moment fast unerträglich ist, jemanden von Gott und von Gottes Hilfe reden zu hören.“ Aber der Vater widerspricht: „Nein, sagt er. Für mich ist es genau andersherum. Wie könnte ich diesen schrecklichen Moment überleben, wenn ich nicht fest auf Gott vertrauen würde?“

Wie halten wir durch, wenn das Unaussprechliche Wirklichkeit geworden ist? Woher nehmen wir Kraft, wenn wir selber keine Kraft mehr aufbringen können? Wenn wir leer sind und ausgebrannt. Wie gehen wir den nächsten Schritt, wenn es keinen festen Grund mehr gibt, auf den wir treten könnten? Weil alles Trauer ist oder Enttäuschung oder Angst oder Schmerz?

„Kopf hoch“, sagen die netten Menschen. „Das wird schon wieder. Du schaffst das schon.“ Das ist lieb gemeint. Aber es stimmt nicht. Nicht in solchen Momenten.

Der Apostel Paulus schreibt einmal an die Gemeinde in Korinth: „Gott sagt: Lass dir an mei-ner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“

So kann es gehen, das habe ich an diesem Nachmittag von diesem Elternpaar gelernt. Sie haben ihre Verzweiflung nicht überwunden, ihre Not nicht tapfer durchschritten. Sie haben sich mit ihrer Verzweiflung an Gott gewandt, haben darauf vertraut, dass Gott das kann, was sie selbst in diesem Moment nicht können. Und so waren sie gebrochen, aber nicht zerbrochen. Todtraurig, aber nicht ohne Hoffnung. Am Boden zerstört, aber doch gehalten.

Nicht stark sein zu müssen, weil man jemanden hat, der für einen stark ist, das hat sie gerettet. Vielleicht hat der Apostel es genau so gemeint. „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“

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