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Kirche in WDR 2 | 28.02.2018 | 05:55 Uhr

Jenseits jeder Begründung

Der Tod fragt ja in der Regel nicht, wann er kommen soll;

Ob es morgens besser passt, oder eher abends.

Er kommt einfach, fragt nicht, macht einfach. Nimmt einen Menschen und die, die zurück bleiben, können eigentlich nur noch feststellen, dass sie nicht mitreden durften. Mitten im Leben tut sich ein Abgrund auf und die Hölle bekommt einen sehr realen Ort.

So wie an dem Morgen als den Vater diese Nachricht erreicht: Die Polizei ist am Apparat. Sie müssen eine traurige Mitteilung machen. Es hätte einen schweren Verkehrsunfall gegeben. Das Auto seines Sohns sei beteiligt gewesen. Er selbst konnte nur noch tot geborgen werden. Es war Selbstmord. Im Morgengrauen sitzt der Vater auf dem kleinen Hocker in der Garderobe vor dem Telefon am Ort seiner ganz persönlichen Hölle. Den Sohn hat nichts am Leben gehalten, nicht mal er.

Der Vater steht vor vollendeten Tatsachen. Es ist zu spät. Er kann nichts mehr tun. Von einem Moment auf den anderen verliert er den Boden unter den Füßen. Er findet sich wieder im freien Fall. Keine Möglichkeit mehr, abzuwägen, durchzuspielen, vernünftig zu entscheiden, ob er das alles will.

Der Sohn reißt ihn einfach mit sich. Und der Vater fällt, ob er will, oder nicht.

Von ganz weit weg hört der Vater gut gemeinte Begründungen: „Du kannst doch nichts dafür!“ „Er war einfach psychisch krank!“ „Es geht ihm jetzt sicher besser!“

Aber diese Begründungsversuche geben ihm nicht den sicheren Boden unter den Füßen zurück. Nichts von dem, was sie sagen, stoppt seinen freien Fall. Wenn der Tod den Grund weggerissen hat, dann ist jeder Erklärungsversuch bodenlos. Und eine Zumutung.

Sonst wäre es ja leicht. Dann könnte man einfach sagen, woran es lag. Hätte man nur das, oder das oder das getan, dann wäre es nicht passiert. Und genau das fragt sich der Vater auch. Aber all das Hätte-Hätte führt ihn nur noch weiter in die Verzweiflung. Der Tod hat ja eben nicht mit sich verhandeln lassen. Und jetzt ist die einzige Antwort, die dem Vater bleibt, auf den Tod zu antworten.

Und dann fängt er an, zu singen: „Du ewiger Gott, lass uns nicht versinken in des bittren Todes Not“

Er singt dem Tod ins Gesicht.

Und obwohl er fällt, verleiht sein Gesang ihm Flügel und er schafft es, nach oben zu sehen. Und für einen kurzen Moment sieht er den Himmel.

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