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Kirche in WDR 2 | 24.03.2018 | 05:55 Uhr
Kinoverkündigung
Das sind ziemlich renommierte Colleges, Troy. Lass dich davon aber auf keinen Fall unter Druck setzen. – Mein Lehrer denkt, dass ich überall genommen werde, wo ich mich bewerbe. – Hach, mein Kind geht nach Harvard. - Wollen wir das mal nicht beschreien.
Vater Brad und Sohn Troy sind voller Vorfreude. Der talentierte Junge hat die Schule bestens abgeschlossen und soll nun auf’s College. “Im Zweifel glücklich” heißt der Film, der davon erzählt und am Donnerstag in die Kinos kommt. In diesem Streifen liegen Zweifel und Glück dicht beieinander.
In dieser Nacht wanderten meine Gedanken zurück in meine Collegezeit. So viele Freunde waren erfolgreich geworden: Craig Fisher hat fürs Weiße Haus gearbeitet. Jason Hatfield hatte seinen eigenen Hedgefonds. Billy Wearstler verkaufte sein Unternehmen mit vierzig. Und was habe ich? Ich hab nichts vorzuweisen.
Brad versinkt zwischen Selbstmitleid, Neid und Zweifel. Dabei weiß er selbst, dass solche Grübeleien nicht wirklich helfen:
Es ist bescheuert, ein Leben mit dem anderen zu vergleichen. Aber wenn ich das tue, fühle ich mich irgendwie, als ob ich total versagt hätte. Und mit der Zeit wird dieses Gefühl immer schlimmer.
Aber Brad hat Glück. Denn sein Sohn kriegt mit, wie es dem Papa geht. Und Troy spricht ihn an:
Hey, hast du grad ’ne Art Nervenzusammenbruch oder sowas? ... – Nein, nein, es ist nur, ich bin manchmal nur am Zweifeln. Weißt du? Ja, dann mach ich mir Sorgen, da hab ich das Gefühl, alle Leute halten mich für einen Versager. Aber dann geht das Gefühl auch wieder vorbei. Tja.
Troy hilft seinem Vater aus dem Strudel negativer Empfindungen. Der Sohn findet die passenden Worte:
Der einzige, der über dich nachdenkt, bin ich. Also: Damit die einzige Meinung, die dir wichtig sein sollte, die von mir. ... – Ja… Und was ist deine Meinung? ... Ich hab dich lieb. – Danke!
Alles ist möglich dem, der liebt – heißt es in einem Neuen Geistlichen Lied. Ein älterer Song aus diesem Genre findet andere Worte, die vielleicht auch zu Brads Lage passen, wenn ihm das christliche Gebot der Nächstenliebe wichtig ist: Der Herr wird nicht fragen: Was hast Du gespart. Was hast Du alles besessen? Seine Frage wird lauten: wem hast Du gedient, wen hast du umarmt um meinetwillen? Bei solchen Fragen braucht Brad sich nicht grübelnd verkriechen:
Ist es nicht verrückt? Da haben wir dieses Kind in die Welt gesetzt und jetzt ist er so ein prächtiger, fabelhafter Mensch? Ich bin stolz auf dich!