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Kirche in WDR 2 | 20.04.2018 | 05:55 Uhr

„Woche für das Leben“

„Was mischt Ihr Euch denn da ein?“ Glauben Sie mir, den Satz höre ich öfters. Er wird mir als Kardinal von Köln vielleicht nicht direkt ins Gesicht gesagt. Aber über Bande höre ihn immer wieder, wenn ich Position beziehe zu Fragen in unserer Gesellschaft. So auch in dieser Woche. Es ist die „Woche für das Leben“. Wie auch andere Vertreter der beiden großen Kirchen habe ich mich zu Wort gemeldet, zum Schutz des Lebens in all seinen Phasen und Facetten. Und dann dieser Vorwurf: „Was mischt Ihr Euch denn da ein? Lasst das mal die Politik entscheiden!“

Auch Jesus war wichtig, zwischen Gott und Staat zu unterscheiden. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“, hat er gesagt. An diese Trennung hält sich auch die Kirche, halte ich mich. Aber hier geht es um Fragen, bei denen die Politik in das Leben eingreift. Und hier darf ich, hier kann ich gar nicht schweigen.

Dabei verstehe ich die „Woche für das Leben“ eben gerade nicht als eine reine Anti-Abtreibungs-Kampagne. Es ist ja eine Woche FÜR, keine Woche GEGEN etwas. Ich möchte gern, dass wir als Gesellschaft wieder mehr über die wesentlichen Dinge sprechen.

Es geht uns in Deutschland so gut wie nie. Aber gleichzeitig fransen die Ränder der Gesellschaft aus, gibt es so viele Zurückgelassene. Dabei meine ich prekär Beschäftigte genauso wie Jugendliche aus Problemvierteln, die allein wegen ihrer Adresse keinen Ausbildungsplatz finden. Ich meine sexuell misshandelte Kinder und blutig geprügelte Ehepartner. Ich meine die 60 Menschen, die allein in Köln jeden Monat anonym sterben, weil keiner sie mehr kannte oder besucht hat. Und ja, ich meine auch die Zahl der Abtreibungen, die im vergangenen Jahr in Deutschland erstmals wieder zugenommen hat. All das treibt mich um. Und in jedem dieser Fälle geht es individuell um Leben.

Es ist so einfach über „die da oben“ zu schimpfen und bei einer Wahl radikale Populisten anzukreuzen. Es ist so einfach, anderen vorzuwerfen, den Sozialstaat zu missbrauchen oder sich die Taschen vollzuschöpfen. Es ist so einfach, Menschen wegen ihrer tiefsten Überzeugung als ewiggestrig oder als öffentliche Störer zu verlachen. Es ist viel schwieriger, seine eigene Verantwortung zu hinterfragen und sich selbst in die Pflicht zu nehmen.

Die „Woche für das Leben“ lädt dazu ein, sich diesen Fragen zu stellen: Was tue ich für das Leben? Was ist es mir wert? Wem gegenüber trage ich Verantwortung? Mir geht es dabei übrigens vielfach nicht anders: Bei vielen dieser Problemstellungen bin ich auch sprachlos, aber doch nicht ohne Glauben und ohne Hoffnung.

Ich wünsche Ihnen Mut zum Nachdenken und Gottes Segen für Ihr Leben.

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