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Kirche in WDR 2 | 04.06.2018 | 05:55 Uhr

versaute Erdbeeren

Meist sind sie nicht so süß, wie sie aussehen – die Erdbeeren aus Spanien. Das ist ärgerlich, aber eine wirkliche Sauerei ist, wie die Erdbeerpflückerinnen behandelt werden.

„Er kommt immer abends“, – erzählt Kalima – „und zwingt uns zum Sex.“ Abdelrahman aus Marokko. Der Betreuer der Erdbeerpflückerinnen. „Jeden Abend nimmt er eine andere.“ Wenn du nein sagst, bestraft er dich. „Zu mir hat er gesagt, wenn ich nicht mache, was er will, bringt er mich um“, erzählt Kalima. Die anderen Frauen schweigen. Sie haben Angst um ihren Job, brauchen aber dringend Geld - für zu Hause. Für ihre Familien in Marokko. In Andalusien verdienen sie immerhin 30 Euro am Tag. Für sie ist das viel Geld. Schreibt die Redaktion Correctiv in einem Artikel – sie haben vor Ort wochenlang recherchiert.

Natürlich wissen sie es. In Andalusien. Das mit den Erdbeerpflückerinnen aus Marokko, Bulgarien und Rumänen. Dass sie rangenommen werden – sexuell. Und sie schauen zu, schweigen, verweigern die Auskunft: die Justiz, die Frauenrechtsorganisationen, die Caritas und das Rote Kreuz. Das Problem wird geleugnet. Die Polizei sagt: „Sexueller Missbrauch ist keine spanische Sache“. Schreibt das Recherchenetzwerk Correctiv.

Dabei ist in der Erntesaison die Abtreibungsrate besonders hoch, in Palos de la Frontera und dem Nachbarort. Zu 90 Prozent sind es Erdbeerpflückerinnen, die abtreiben (wollen) – wahrscheinlich sind sie Opfer von Vergewaltigungen.

Warum alle schweigen? Das „rote Gold“ hat Andalusien reich gemacht. Jedes Jahr werden dort 300.000 Tonnen Erdbeeren geerntet. 300.000 Tonnen im Wert von 600 Millionen Euro.

Und Deutschland? Bezieht 80 Prozent seiner Erdbeeren von dort, (unter anderem auch NRW).

Kalima hat Abdelrahman angezeigt – den Aufpasser und Vergewaltiger Das passiert in Spanien ganz selten.

Die Erdbeerpflückerinnen sagen, sie wollen, dass wir das wissen. Wie schlecht sie behandelt werden – unter welchen Bedingungen sie arbeiten.

Und: Was machen wir jetzt? Ich glaube, darüber reden hilft. „Es“ – die sexuelle Gewalt - öffentlich zu machen. Damit sich Druck aufbaut. Zum Beispiel bei den Gewerkschaften, den Arbeitern, Produzenten, Händlern, Transporteuren und Konsumenten.

Und wir? Kaufen wir sie munter weiter: die Sperma und Blut befleckten Erdbeeren aus Spanien? Wenn ich an die Geschichten der anderen denke, die ich hier nicht erzählt habe, an Rachida, Hiba und Sabiha, denke ich ja. Wir kaufen sie weiter.

Denn: Wovon sollen die Frauen sonst leben?

Aber: Es gilt Druck auszuüben. Auf die Genossenschaften und die Zertifikate-Vergeber, die Regierung und auch auf die Frauenrechts- und Hilfsorganisationen. Zu sagen: So nicht. Ansonsten bleibt ihr auf euren Erdbeeren sitzen. Und seid ärmer um 600 Millionen Euro.

Quellen:

Gemeinsame Recherche von CORRECTIV, „BuzzFeed News“ und dem „RTL Nachtjournal“

„Er kommt am Abend“ – correctiv.org

https://correctiv.org/blog/2018/04/30/er-kommt-am-abend/

zuletzt abgerufen am 29.05.2018

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