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katholisch

Kirche in WDR 2 | 03.09.2018 | 05:55 Uhr

Ein Haufen Arbeit

Leben geht weiter. Egal, wie schön der Urlaub war, egal, welch fantastische Abende mir der Sommer geschenkt hat – der Alltag hat mich wieder. Und vor mir stehen schon wieder ein Haufen Termine und Arbeiten, die erledigt werden wollen. Manche sind jetzt schon dringend, manche spätestens in zwei Wochen, wenn ich sie bis dahin nicht frühzeitig angegangen bin. Naja, und das mit dem frühzeitig angehen, darin bin ich nicht so der Meister. Dabei will ich ja möglichst viel schaffen und meine Arbeiten auch gut machen. Aber naturgemäß ist die Zeit ja irgendwie immer zu knapp. Dann kommt hier etwas dazwischen, die Kollegin hat da noch ein Anliegen und neue Arbeiten drängen sich auch wieder auf. Nicht umsonst boomen Beratungen und Ratgeber rund ums Zeitmanagement. Und letzten Endes stellt sich immer wieder die Frage: Wie viel will ich arbeiten, wie viel muss ich arbeiten und wer bestimmt eigentlich über das, was ich tun muss?

Im Grunde ist das – Überraschung! – eigentlich so eine Frage von katholisch und evangelisch. Im Mittelalter herrschte noch die katholische Sichtweise auf die Arbeit. Sie leitete sich vom Wahlspruch der benediktinischen Mönche ab: Ora et labora! Bete und arbeite! Beide waren dazu da, das Leben zu gestalten, materiell und spirituell, und beide waren aufeinander angewiesen.

Zu Beginn der Neuzeit kam die Sichtweise von Martin Luther dazu: Der Beruf wurde zur Berufung, die Arbeit wanderte in den Mittelpunkt des Lebens. Die eigene Arbeit gut zu machen war das Entscheidende. Beim Schweizer Mitreformator Calvin war das sogar noch ein bisschen anders. Für ihn war der Mensch von Grund auf verdorben und lasterhaft. Und faul! „Müßiggang ist aller Laster Anfang“, trifft diese Ansicht vom Menschen am besten. Dagegen muss der Mensch, laut Calvin, angehen. Mit Disziplin und Pflicht. Wohlstand und Reichtum zeigen daher, dass jemand gottgefällig lebt. Dass das eine Denkweise ist, die unsere Wirtschaft bis heute beeinflusst, brauche ich kaum zu erwähnen. Auch wenn wir das vielleicht nicht mehr als gottgefällig bezeichnen würden – wer reich und wohlhabend ist, gilt doch in unserer Gesellschaft immer als Gewinner.

Für mich haben irgendwie alle drei Ansätze etwas für sich. Natürlich will ich wie Calvin bei der Arbeit etwas wegschaffen, ich will aber auch gute und wertvolle Arbeit leisten und außerdem die Zeit für Ruhe, Faulheit und Gebet haben. Ich glaube aber auch, dass nur alle drei Prinzipien zusammen mich zufrieden machen werden. Schließlich sehe ich es als meine Aufgabe an, nicht nur meinen Job vernünftig zu machen und meine Familie zu versorgen, sondern auch selber ein zufriedener Mensch zu sein und die Welt ein bisschen besser und gerechter zu machen. So viel Anspruch – finde ich – muss schon sein.

Und das ist jeden Tag wieder neu eine Aufgabe, diese Anteile in meiner Arbeit alle zu berücksichtigen. Ein bisschen Hilfe und Zuspruch von außen brauche ich da auch immer. Für heute von Johannes XXIII., dem die Zehn Gebote der Gelassenheit zugeschrieben werden. Und im letzten heißt es: „Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag und zu jeder Stunde, aber ohne Übertreibung und mit Geduld.“

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