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Hörmal | 12.08.2018 | 07:45 Uhr

Vergessensrotwein (Phil 3,7-11)

Er ist ein intelligenter Mann. Erfolgreich im Beruf. Allseits respektiert. Man schätzt seinen Rat. Auch jetzt noch als Ruheständler. Auch finanziell geht es ihm prima. Ein erfolgreicher Mann. Und stolz darauf. Zumindest habe ich ihn bisher so gekannt. Aber jetzt sitzen wir auf seiner Terrasse. Die Sonne ist schon untergegangen, aber es ist immer noch so warm, dass man angenehm draußen sitzen kann.

Er nimmt sein drittes Glas Rotwein. Dreht das Glas in seinen Händen. Starrt in den Wein. Und sagt leise, fast flüsternd: Eigentlich war das alles nichts wert. Ich schaue ihn ungläubig an. Meine Arbeit, meine Karriere. Sagt er. Nie hatte ich Zeit für meine Familie. Meine Ehe ist seit Jahren kaum mehr als eine Lüge. Am Schlimmsten ist aber, dass meine Kinder so darunter gelitten haben. Ich war nie für sie da. Meine jüngere Tochter redet kein Wort mehr mit mir. Wissen sie, ich habe immer gedacht, ich habe alles richtig gemacht. Sagt er. Aber eigentlich ist es Dreck gewesen. Ein bitterer Moment der Selbsterkenntnis.

Das ist der Moment, in dem man die Hände vor das Gesicht schlägt: Wie konnte ich nur? Wenn zerbricht, was einem ein Halt gegeben hat. Wenn die Werte, die man stolz verteidigt hat, wertlos werden. Wenn die Wege, die man erhobenen Hauptes gegangen ist, sich als Irrwege entpuppen.

Einen solchen bitteren Moment erlebt auch der Apostel Paulus: Voller Überzeugung, Gottes Willen zu dienen, hat er der christlichen Gemeinde nur geschadet. Sie verfolgt, schlecht gemacht. Wie konnte ich nur? Sagt er später darüber. Entsetzt über die eigenen Fehler, entsetzt über sich selbst. Und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied zu dem Mann, der mir gegenübersitzt und seinen Vergessensrotwein trinkt. Paulus schafft es irgendwie, sein Erschrecken über das, was schiefgelaufen ist, in eine Kraftquelle zu verwandeln. So ertrinkt er nicht in der Trauer über die eigenen Fehler, sondern schaut in die Zukunft.

Er hört auf die Christen zu verfolgen und beginnt stattdessen, von Jesus öffentlich zu reden und zu schreiben. Den christlichen Glauben zu verbreiten.

Ich schaue diesen Mann an. Ob das auch heute möglich ist? Für ihn? Oder für mich? In all diesen Momenten, in denen ich mich im Nachhinein vor mir selbst schäme für meine Entscheidungen? Warum eigentlich nicht? Sich nicht selbst noch mehr fertig zu machen, sondern zu sagen: Ok. Ab heute wird alles anders. Ganz praktisch.

Und dabei, wie Paulus vielleicht, das Beispiel Jesu als Ziel nehmen, das Wort Gottes als Wegweiser. Nicht passiv zu bleiben, sondern aktiv zu werden. Warum eigentlich nicht? Wenn Paulus das konnte…sich selbst.

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