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Kirche in WDR 2 | 28.09.2018 | 05:55 Uhr

Gottesdienst für Unbedachte

Autor: Es ist Dienstagnachmittag, fünf Uhr. Menschen strömen durch die Fußgängerzone. Viele haben schon Feierabend und denken an ihre Lieben zu Hause. Einige aber biegen ab und verschwinden in der Kirche. Sie wollen heute an die Menschen denken, an die kaum jemand gedacht hat, als sie noch lebten.

O-Ton: Wir feiern heute den Gottesdienst für Unbedachte. Wir nennen deren Namen und zünden für jeden eine Kerze an.

Autor: sagt Michael Küstermann, Pfarrer der ev. Stadtkirche in Dortmund. Er hält diesen Gottesdienst gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen Ansgar Schocke:

O-Ton: Also mir ist keiner dieser Personen, die diesen Namen tragen bekannt. Aber dadurch, dass wir sie vor Gott bringen, bekommen sie nicht nur ihren Namen, sondern eben auch eine Würde, die wir hier zum Ausdruck bringen, und das ist etwas Wunderbares.

Autor: Die Stadt Dortmund hat mit einer Todesanzeige in der Tageszeitung in die Kirche eingeladen. Einhundert-und-acht Namen stehen darauf, dazu die Lebensdauer. Eine Frau ist 93 Jahre alt geworden, ein Mann nur 34. Bei ihrer Bestattung hat es keine Trauerfeier gegeben. Ebenso wenig wie für die anderen 106 Menschen, die auf der Todesanzeige stehen. Bürgermeister Manfred Sauer hat mit den Pfarrern ihre Namen vorgelesen.

O-Ton: Wir haben durch einen Ratsbeschluss, Gott sei Dank, festgestellt, dass die Stadt für eine würdige Bestattung aufkommt. Das geschieht also auch. Und ein Teil der kirchlichen Seite ist dann natürlich hier der Gottesdienst für die Unbedachten, an dem ich sehr gerne als Bürgermeister und als Vertreter der Stadt teilnehme.

O-Ton: Ich finde das schön, dass es gemacht wird von der Stadt Dortmund.

Autor: Diese Teilnehmerin, möchte hier nicht genannt werden. Aber sie vertraut mir an, warum sie hier ist.

O-Ton: Ich bin gekommen, um meinem Bruder zu gedenken.

Autor: Nach dem Gottesdienst schreibt sie in ein Buch, was sie nun bewegt.

O-Ton: Ja, dass er jetzt von seinen Schmerzen erlöst ist, und dass er jetzt bei unserer Mutter im Himmel ist.

Autor: Dass jemand unbedacht ist, heißt nicht, dass er gar keinen mehr hatte. Immer häufiger kommt es vor, dass Angehörige nicht in der Lage sind, eine Trauerfeier zu organisieren. Doch Verwandte, Nachbarn oder Freunde wollen der Toten gedenken, sich von ihnen verabschieden. Bürgermeister Sauer:

O-Ton: In einem Fall bin ich angesprochen worden von jemandem, der einen der Unbedachten kannte, den ich auch kannte, den wir aber beide völlig aus den Augen verloren hatten. Und wir hatten ein sehr schönes, kurzes Gespräch.

Autor: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Psalm 90,12) Michael Küstermann erinnert in der Predigt an diesen Satz aus der Bibel. Der Gedanke an den Tod führt oft zu Fragen an das eigene Leben:

O-Ton: Wie lange lebe ich noch? Welche Haltung habe ich dem Leben gegenüber, dem Tod gegenüber?

Autor: Manfred Sauer ist stolz auf seine Stadt, aber:

O-Ton (Sauer): Ich bin ein bisschen traurig, weil ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dass Menschen miteinander leben, und auch in der letzten Stunde jemand nicht allein sein sollte.

www.sanktreinoldi.de/gottesdienst/oekumenischer-gottesdienst-fuer-unbedachte.html

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