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Kirche in WDR 2 | 07.11.2018 | 05:55 Uhr

Whistleblower Martin Porwoll

Es ist nicht zu fassen! Wo leben wir denn? Wir reden viel über Zivilcourage – den Rechten die Stirn bieten oder den Linken – je nachdem – und dann passiert das!

Martin Porwoll sitzt an seinem Schreibtisch- In der Apotheke in Bottrop. Er rechnet. Es geht um Zytostatika – um Krebsmittel. Hat sein Chef etwa mehr Krebsmittel abgerechnet als tatsächlich eingekauft? Er rechnet und rechnet und kommt zu dem Ergebnis: Ja. Sein Chef hat die Krankenkassen um Millionen betrogen und 4900 Patienten um Lebens rettende Medikamente. Männer und Frauen. Wen im Einzelnen ist unklar.

Denn: Er schweigt! Jetzt ist er verurteilt zu 12 Jahren Haft und lebenslangem Berufsverbot.

Und was ist mit Martin Porwoll? Mit dem Menschen, der dem Treiben des Apothekers ein Ende gesetzt hat? Seinem Freund aus Jugendtagen: Der dafür gesorgt hat, dass er nicht weiter Tausende betrügt, munter Krebsmittel pantscht- Leben möglicherweise zerstört und tötet.

Martin Porwoll hat seinen Job verloren. Damals vor zwei Jahren – nachdem er seinen Chef hat auffliegen lassen. Seitdem ist er arbeitslos. „Gut, dass meine Frau arbeitet“, sagt er.

Sie haben zwei Kinder. Im Wohnzimmer ein Bobbycar, auf dem Tisch einen Einkaufszettel.

Ich frage mich: Wie kann das sein in unserer Zivilgesellschaft, dass die Unternehmen, die Kirchen, das Land nicht Sturm klingeln bei Martin Porwoll und ihm einen Job anbieten. Einem Menschen, der so korrekt ist – wie mein Sohn sagen würde. Der nicht auf sich schaut – auf den möglichen Schaden, den er nimmt – und genommen hat.

Mal rein Image mäßig gedacht. Ihn einzustellen, ist doch die beste Werbung, die man sich vorstellen kann. für jede Firma, jedes Unternehmen, jede Institution Werbung. Und zwar, die nichts kostet.

Wir sind sauber – ist die Botschaft. Wir haben nichts zu verbergen. Wir sind zivil im Sinne von zivilisiert. Uns ist der Mensch wichtig- nicht der Kommerz!

„Ich würde es jeder Zeit wieder tun“ - sagt Martin Porwoll.

Er hat den Whistle Blower Preis bekommen – zusammen mit seiner Kollegin. So wie einst Edward Snowden.

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land – heißt es in der Bibel- Ich frage mich. Ist das ein Trost?

Ich denke, man muss unterscheiden zwischen Dingen, die man ändern kann und die man nicht ändern kann.

Whistleblowern einen Job anzubieten, ist Sache der Menschen – Gott ist dafür nicht zuständig. Er hat seine Engel gesandt, als Martin Porwell durch die Hölle gegangen ist. Nicht mehr schlafen konnte, nicht mehr gegrüßt wurde und nicht mehr arbeiten durfte.

Dafür ist Martin Porwoll dankbar. Über den Mangel an Solidarität seitens der Gesellschaft und Politik ist er empört. Zu Recht - wie ich finde.

Aktualisierung:

Martin Porwoll hat am 15. Oktober eine neue Stelle angetreten.

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