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Kirche in WDR 2 | 08.11.2018 | 05:55 Uhr

Scham

Autorin: Ein Thema über das man meiner Meinung nach mal unbedingt reden muss, ist für mein Empfinden Scham. Ich war neulich mit einer Freundin Kaffee trinken und da sagt die mir:

Autor: jetzt verrate aber nichts Privates, Scham ist ha was sehr, sehr Intimes...

Autorin: Da gesteht sie mir ... aber ich nenne den Namen der Freundin nicht. Aber sie hat einen Liebhaber und das schon seit sechs Monaten und das hat sie mir verschweigen, obwohl ich ihre Freundin bin. Wie tief sitzt da die Scham!

Autor: Schämt die sich, dass sie einen Liebhaber hat?

Autorin: Sie schämt sich, weil sie natürlich verheiratet ist. Ich erlebe das ganz oft – also wenn ich mal ehrlich bin – ich schäme mich auch ganz oft. Es gibt ganz viele Themen, über die ich irgendwie ungern mit anderen rede z.B. über meine Angst vor Krankheiten oder über die schlechten Schulnoten ...

Autor: Oh, ja ich habe mich früher geschämt – weiß ich – wenn ich früher mit den Mathearbeiten fünf und sechs teilweise nach Hause gekommen bin – da hat das dann Tage gedauert bis ich das erzählt habe. Das war auch Scham.

Autorin: Ja, es heißt ja auch sich in Grund und Boden schämen. Das ist ja tatsächlich auch so. Wenn man sich schämt, dann fühlt man sich ja ganz klein ...

Autor: Man versinkt im Boden sozusagen ...

Autorin: Genau, man versinkt im Boden. Und wie kommt man da wieder raus? Ich denke, was hilft, ist aufstehen und sich vor Gott aufbauen. Und dazu stehen: zu seiner Scham.

Autor: Es gibt in der Bibel übrigens viele Geschichten, wo sich Menschen schämen. So ein Jakob im Alten Testament, der seinen Bruder betrügt, und auch tiefe Scham hat – das steht auch so in der Bibel drin – und dann damit auch sehr einsam ist, sehr unglücklich ist und irgendwann dann Wege findet, das zumindest vor Gott zu bringen.

Autorin: Das ist doch schon mal der erste Schritt. Das ist sozusagen die Generalprobe und vielleicht kommt es dann ja auch wirklich zur Aufführung, dass man dann das schafft einer Freundin zu erzählen, einem Freund oder dem Partner oder der Familie – wem auch immer.

Autor: Das ist wahrscheinlich die Angst, dass man was nicht erzählt, dass man verurteilt wird, abgeurteilt wird – das es sehr peinlich ist – es ist gut, wenn man bei Gott diese Angst nicht haben muss, weil er uns nicht verurteilt.

Autorin: Weil wir natürlich immer davon ausgehen, dass alles perfekt ist oder perfekt sein muss. Aber so ist es nicht – so sind wir eben nicht geschaffen. Also ich glaube die Scham, die Möglichkeit, sich zu schämen, kommt auch von Gott. Die gehört dazu - zu unserer Kreatürlichkeit.

Autor: Komisch, dass wir damit so verklemmt umgehen.

Autorin: Aber ich glaube, es ist gut zu wissen, mit wem man redet. Da muss man aussortieren. Man kann nicht jedem alles erzählen.

Autor: Ich glaube, schämen gehört zum Menschenmit dazu.

Autorin: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

Autor: Pfarrer Joachim Gerhardt

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