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Kirche in WDR 2 | 08.05.2019 | 05:55 Uhr
Das Kölner Krankenhausradio
Autorin: Es
sind viele Treppen, bis ganz nach oben, die Flure sind dunkel und verwinkelt.
Es riecht nach Desinfektionsmittel. Zwei Türen noch- da ist es das kleine
Tonstudio im Dachgeschoss des St. Hildegardis Krankenhauses in Köln. Hier wird
zweimal die Woche Radio für Patientinnen und Patienten gemacht.
O-Ton:
Krankenhaus
ist immer eine
schwierige Atmosphäre, man ist aus dem heimischen Umfeld rausgerissen, das ist
alles mehr oder weniger von Apparaten abhängig, das Pflegepersonal bemüht sich
natürlich, hat aber sehr wenig Zeit (für den einzelnen Patienten) und da
versuchen wir eben so bisschen Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.
Autorin: Der Marketingberater Rolf Krahforst hat den
Krankenhaussender vor mehr als 40 Jahren ins Leben gerufen. Heute Abend ist er
für die Sendung verantwortlich, sitzt
am
sechseckigen Tisch. Der ist nach den Vorstellungen des Teams gebaut worden. Mit
jeder Menge Mikros, in der Mitte das rote Licht, das leuchtet, wenn er auf
Sendung ist.
O-Ton:
Am Mittwochabend machen wir eine selbst gestaltete Sendung, meistens zu
einem Thema oder wir laden uns prominente Gäste ein, mit denen wir ein lockeres
Gespräch führen und der Samstag steht unter dem Zeichen eines Wunschkonzerts.
Autorin: „Musik
ist die beste Medizin“ heißt der Slogan des ehrenamtlichen Teams. Und auch wenn
Krahforst das nicht so hoch hängen möchte. Ärzte melden zurück, dass die
Sendungen sich positiv auf die Gesundung auswirken. Besonders berührt ihn,
wenn
Patienten sich melden. Er erinnert
sich an die,
O-Ton: die sich bedankt haben für die Musik, die wir gespielt
haben, teilweise den Tränen nah, weil sie diese Musik mit einem besonderen
Ereignis verbunden haben, beispielsweise, dass sie ihren Partner kennengelernt
haben oder auch verloren haben. Das sind schon Momente, die nimmt man mit nach
Hause.
Autorin: Prominente wie Anne Will oder Marietta Slomka sind hier schon live on air gewesen, aber auch der Kölner Bürgermeister und diverse Karnevalsgrößen. Immer wieder werden auch Chefärzte ins Studio eingeladen. Aus gutem Grund:
O-Ton: Dass wir versuchen, ihnen mehr so ein privates
Gesicht zu geben. Weil der Patient sieht den Chefarzt in der Regel nur bei der
Visite und da geht es nur um seine Krankheit und da ist eine starke Distanz da
und die versuchen wir über diese Sendungen ein klein wenig aufzuheben.
Autorin: Die
Patienten sollen sich wohler fühlen, das ist das Ziel der
Programmmacher. Wohlfühlatmosphäre verbreitet
auch das kleine Studio mit seinem freundlichen Team. Wer sich selbst überzeugen
möchte:
Es werden noch neue
Mitstreiterinnen und Mitstreiter gesucht.