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Kirche in WDR 2 | 09.05.2019 | 05:55 Uhr
Warten auf ein Wunder
Ich
bin Jönk Schnitzius und weiß es auch nicht so genau.
Also jetzt: Wunder.
Wunder. Klar. Ist ja Kirche.
Ich glaub an Wunder, weil ich welche erlebt habe. An mir und an anderen.
Wahrscheinlich fragen Sie sich jetzt welche, aber Weil:
Wunder
ist ja immer, wenn ich am Ende bin mit meinen Lösungsideen und dann doch etwas
passiert. Was ich nicht machen konnte. Außer. Es für möglich halten.
Vielleicht.
Klar, manchmal denk ich auch: Ok, Gott. Wenn es dich denn gibt, ok Gott, ich wäre jetzt bereit für ein kleines Wunder. Und dann laufen die Dinge doch so, wie sie absehbar waren.
Wunder?
Na ja. Ein Wunder ist ja immer ein Wunder im Nachhinein. Oder sehen Sie das anders? Also von rückwärts geguckt sozusagen. Im Rückspiegel.
Ich
meine so Situationen wie: Jetzt ist es gerade noch mal gut gegangen. So mal
gerade eben. Das sind ja so Erfahrungen, die kennen wir doch, oder?
Wunder sind auch noch was anderes, als Glück haben, finde ich.
Ich spreche nicht von Zufällen, Dinge, die einfach so passieren scheinbar.
Ich spreche von Dingen, die passieren, weil sie passieren – können.
Darum geht´s. Es könnte am Ende auch alles ganz anders sein.
Eben. Anders ausgehen.
Gut werden.
Es
könnte ein Wunder geschehen.
Ok. Ich höre Ihren Einwand schon. Ich weiß, ich weiß. Wenn ich jetzt auf einer griechischen Insel in einem Lager seit Monaten als Flüchtling ausharren müsste, oder: Wenn ich unmittelbar durch Krankheit oder Tod bedroht wäre, wenn ich wie im Knast Schuld und Scham tief erleben müsste, dann würde das mit dem Wunder natürlich anders aussehen.
Oder eben gerade nicht.
Weil es geschieht und nicht geschieht.
Gibt
nicht auf, bevor ein Wunder geschieht in deinem Leben.