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Kirche in WDR 2 | 11.05.2019 | 06:20 Uhr
Glück
Ich bin Jönk Schnitzius und weiß es auch nicht so genau.
Na ja. Jetzt nicht, überhaupt nicht.
Nur,
was weiß man schon sicher? Eben.
Also oft dann eben doch die Abteilung: Glauben. Jetzt mal im Sinn von Erfahrung.
Wobei: Das Wort Erfahrung allein ist ja schon eine ziemlich breite Tür. Egal.
Mal angenommen der Satz, den ich bei Freunden gelesen habe, stimmt:
„Nur
für heute will ich glücklich sein. Die meisten Menschen sind nur so glücklich,
wie sie es wirklich sein wollen.“
Tja. Ist ja erstmal eine – Zumutung. Weil: klar. Die Umstände. Sind ja oft schwierig bis fürchterlich, also: geht das mit dem glücklich sein nur für heute nicht. Oder?
Und überhaupt: Manche, durchaus gebildete Menschen meinen, Glück: sei etwas für Idioten.
Was?
Kleiner Ausflug in die Herkunft des Wortes „Idiot“, das nichts anders bedeutet
wie: Privatmann. Also jemand außerhalb einer Gemeinschaft.
Na
ja. Zurück: Also der Satz lautet: „Nur für heute will ich glücklich sein. Die
meisten Menschen sind nur so glücklich, wie sie es wirklich sein wollen.“
Also
mal angenommen, das stimmt, dann
- äh
tja, dann bin ich verantwortlich für mein
- wie sagt man – Wohlbefinden. Mmh.
Also
mal die extremen Ohnmachtserfahrungen, von Krankheit und Gewalt, ausgenommen. Und:
Natürlich gibt es zum Himmel schreiendes strukturelles Unrecht.
Stimmt das schon: Ich bin verantwortlich.
Niemand hat gesagt: Glück und Protest würden nicht zusammenpassen.
„Nur für heute will ich glücklich sein. Die meisten Menschen sind nur so glücklich wie sie es wirklich sein wollen.“
Ich glaube, das stimmt.
Ich verstehe den Satz als Frage an mich: Worin liegt in diesem gottgeschenkten Leben heute, jetzt für mich mein Glück? Will ich es sehen?
Um nichts zu finden, gar nichts, muss ich mich ziemlich anstrengen.
Glück. Heute. Jetzt.
Ziemlich viel Schönheit in dieser Welt.
Das
Elend und Unrecht springt einen ja sowieso an.
Ziemlich viel Schönheit in dieser Welt.