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katholisch

Kirche in WDR 2 | 10.08.2019 | 05:55 Uhr

Kinoverkündigung

„Ich will dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet.“ – Dieses Ver­sprechen geben Eheleute sich bei ihrer kirchlichen Trauung. Manche schaffen es auch, dass sie ihr ganzes Leben lang miteinander glücklich sind. Bei anderen klappt das aus unterschiedlichsten Gründen nicht. Scheidungsdramen gibt es aber nicht nur im realen Leben, sie schaffen es auch immer mal wieder auf die Leinwand. Seit Donnerstag in Neuauflage mit dem Film „Und wer nimmt den Hund?“

Also ich will nicht lange drum herumreden. Ich hab‘ jemanden kennengelernt. Und sie ist … - Gut! – Gut? – Naja, wir wussten, dass so was passieren kann. Wir haben doch sogar mal drüber geredet. – Boah, wow, das ist ja irgendwie toll. Ich dachte, du flippst total aus. – Ffft! Was würde das denn bringen.

Nein, so cool, wie sie da tut, ist Doris nicht wirklich. Dass nach mehr als 25 Jahren Ehe ausgerechnet ihr Georg mit der 32jährigen Laura anbandelt und nun diese als „die Frau seines Lebens“ bezeichnet, das macht sie stinksauer. Sie schrottet sein heißgeliebtes Auto. Auf Wutausbrüche folgen Enttäuschung und Trauer.

(Doris weint, schmeißt mit Kleidung, wirft sich auf’s Bett, schluchzt, zerreißt einen Brief)

Schließlich finden die beiden sich vor einer Paartherapeutin wieder.

Was genau wünschen Sie sich von mir? – Na, dass Sie uns hel­fen, was denn wohl sonst! Man kann doch nicht einfach so sagen: Schluss. Wer kriegt den Fernseher? Oder: Wer nimmt den Hund? Man will das doch irgendwie verstehen.

Dazu braucht es hier gar nicht viel. Mit einer einzigen Frage entlarvt die Psychologin ein großes Manko, das die Beziehung von Doris und Georg belastet hat.

Haben Sie kommuniziert, miteinander geredet? – Fast nie. – Permanent. – Da herrschte das ganz große Schweigen. – Eigentlich rund um die Uhr.

Wie unterschiedlich die beiden antworten. Das zeigt: Sie haben all die Jahre zu wenig aufeinander geachtet, zu wenig miteinander gesprochen und einander viel zu wenig zugehört. Vor allem der Vater war wohl kein Meister des Einfühlungsvermögens:

Papa, hast du dich mal in sie reinversetzt? Also, was sie so denkt oder fühlt? – Nein, nicht so richtig.

Das war auf jeden Fall nicht gut. Ich bin fest davon überzeugt: Wenn einem eine Beziehung etwas bedeutet, dann dürfen einem die Bedürfnisse des anderen nicht egal sein. Da es aber schwierig ist, die Wünsche des anderen treffsicher zu erraten, gibt es kaum Alternativen zum Miteinanderreden. Dabei kommt es auf zwei Dinge an, die, auch da bin ich mir sicher, gleich wichtig sind: Zum einen: Sagen, was man braucht und sich wünscht, damit es keine Missverständnisse oder unausgesprochene Erwartungen und damit verbundene Enttäuschungen gibt. Und das Andere: Aufmerksam wahrnehmen und zuhören, wie der andere sich äußert. Gott sei Dank ist uns alles gegeben, was wir dazu brauchen: Der Mund zum Sprechen, die Ohren zum Hören, das Herz zum Mitfühlen und das Gehirn zum Mitdenken. Nutzen wir diese Gaben! Das wird sicher nicht jede Ehe retten, sollte aber dem Miteinander guttun.

Das Wichtigste in einer Beziehung ist Kommunikation.

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