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Hörmal | 21.07.2019 | 07:45 Uhr

Eine besondere Begegnung

Es ist knapp zwei Jahre her. Eine junge, obdachlose Frau spricht mich auf der Straße an. Es sei eigentlich nicht ihre Art zu betteln, aber ob ich 20 Cent für sie habe. Sie habe Hunger und wolle sich ein Brötchen kaufen. Da ich Zeit habe frage ich: „Haben Sie eventuell Lust, mit mir etwas essen zu gehen?“ Ich spüre, wie sie versucht, in meinem Gesicht abzulesen, was ich mit der Frage wohl meine. Ich ergänze: „Verzeihen Sie, ich will mich nicht aufdrängen, ich gebe Ihnen gerne etwas Geld, damit Sie sich ein richtiges Mittagessen kaufen können. Aber wenn Sie Lust auf meine Gesellschaft haben… Ich freue mich, wenn wir etwas zusammen essen!“ Sie sieht mich entgeistert an und fragt: „Meinen Sie das ernst? Ich lebe auf der Straße.“ „Ja“, sagte ich, „das habe ich vermutet.“ „Das ist mir noch nie passiert“, sagt sie. „Mir auch nicht.“ entgegne ich wahrheitsgemäß. Wir müssen beide lachen.

Gemeinsam gehen wir in ein Café um die Ecke. Wir essen und trinken und Ela beginnt, aus ihrem Leben zu erzählen. „Ich mache niemanden für meine Situation verantwortlich. Ich habe einfach Fehler gemacht, die sind nicht mehr rückgängig oder gut zu machen. Ich wünsche mir so sehr ein normales Leben. Eine Familie, Kinder, einen Beruf.

Immerhin habe ich es geschafft, von den Drogen runter zu kommen, nur der Alkohol ist noch ein echtes Problem. Das „Scheißzeug“ kann man ja an jeder Ecke kaufen – für wenig Geld. Sie fragt mich, ob ich auch Fehler in meinem Leben gemacht habe. Und plötzlich erzählen wir uns das eine oder andere aus unserem Leben. Kein Bla Bla, sondern wir reden über Existenzielles – über Dinge, die für uns wichtig, überlebenswichtig sind.

Erst als wir uns verabschieden, fragt sie mich, was ich beruflich mache. „Ich bin Pfarrerin“, sage ich. Sie sieht mich erschrocken an: „Oh Mist. Und ich habe dich einfach geduzt.“

Zum Glück müssen wir beide lachen. Wir bedanken uns gegenseitig für die schöne Begegnung. Ich habe Ela nie wieder getroffen - leider. Aber sie hat mich nachdrücklich beeindruckt: Es gibt Dinge, die uns alle jederzeit im Leben widerfahren können. Wir können sie nicht beeinflussen. Und natürlich machen wir alle auch Fehler auf unserem Lebensweg. Allein der Grad ist schmal zwischen solchen, die wir wieder gut machen können, den unschönen Schlenkern und denen, die nicht mehr gut zu machen sind.

Es gibt keinen Grund, einem anderen Menschen ohne Respekt zu begegnen. In der Bibel sagt Paulus: (Römer 12,4) „Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß!“

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