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Kirche in WDR 2 | 31.07.2019 | 05:55 Uhr

Diapraxis

Ich stehe vor dem riesigen Kühlregal und weiß, was ich will. Diese kleinen Joghurts in den bunten Plastikbechern für Kinder. Aber meine Mutter kauft den Naturjoghurt im 500 Gramm Glas. Ich will Nutella, aber ich darf mir nur Biomargarine mit Schokopulver mischen. An der Wursttheke will meine Mutter, dass die Verkäuferin den Aufschnitt in ihre mitgebrachte Dose packt und nicht in das Plastikpapier. Mein Vater sorgt in der Schule dafür, das die Schulmilch in Flaschen bestellt wird. Zu Hause baut er eine Solaranlage ein, das Wasser ist viel zu heiß – ich habe Angst, mich zu verbrühen. Und wir haben Stress, weil unsere Familie nur ein Auto für zwei Berufstätige hat. Das alles ist jetzt fast 30 Jahre her.

Heute wären meine Ökoeltern hip. Und auch wenn sie mich manchmal echt genervt haben mit ihrem Ökotrip. Sie haben mich geprägt und überzeugt. Sie sind
Ökos und ich bin es jetzt auch.

Mit einem Unterschied. Ich glaube, meine Eltern sind es aus Vernunft, – ich bin es aus meinem christlichen Glauben heraus. Ich brauche Gott als Motivation. Nicht, weil er mir Druck macht. Sondern einen Blick für diese Welt gibt, der über meinen kurzweiligen Komfort hinausgeht. Ein Blick, in dem was Liebevolles liegt für unsere schönen Landschaften, Tiere und Menschen. Ich bin Öko aus Liebe. Was ich nicht in meinem Herzen habe, sondern nur in meinem Kopf, funktioniert für mich nur kurzfristig. Ich weiß, für andere funktioniert das sehr wohl –wie für meine Eltern. Umweltschutz ist für sie eine Herzensangelegenheit. Dem stimmen sie zu. Aber wahrscheinlich nicht, dass Gott ihnen dieses Anliegen dort hineingelegt hat. Sie sind nämlich nicht gläubig. Das spielt aber für mich gar keine Rolle. Am Wichtigsten ist mir, dass Menschen Ideen und Überzeugungen haben, die dieser Welt gut tun. Ich finde es wichtig, dass Christen und Christinnen mit anderen Religionen, Weltanschauungen und Überzeugungen im Dialog sind. Noch wichtiger finde ich aber, dass wir uns gemeinsam für etwas einsetzen. Ganz praktisch. Das nennt sich Diapraxis und verbindet Menschen mehr als Worte.

Ich als Christin mache AUCH was andere für richtig halten und leben. Aber mein Christsein führt nicht dazu, dass ich es besser als sie mache oder weiter wäre. Mein Glaube ist meine Motivation es überhaupt zu tun. Und das reicht. Denn manchmal sind Taten seliger als Motivationen.

Redaktion: Sabine Steinwender-Schnitzius

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