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Hörmal | 01.09.2019 | 07:45 Uhr

Gehen oder Bleiben?

Autor: Heute vor genau 80 Jahren - am 1. September 1939 – begann der zweite Weltkrieg. Viele hatten schon lange gespürt, dass Hitler einen Krieg wollte. Und mancher hat sich gewünscht, deshalb aus Deutschland weggehen zu können. Aber nur wenige hatten auch die Mittel oder die Möglichkeiten* dazu.

Einer, der die Wahl hatte zwischen Gehen oder Bleiben, war Dietrich Bonhoeffer. Er hatte damals angehende Pfarrer ausgebildet, und vorher länger als Pfarrer im Ausland gearbeitet. So konnte er noch im Juni 1939 nach New York reisen, um dort alte Kontakte zu pflegen und Neue zu knüpfen. Er wollte dort auch zeigen, dass nicht alle in Deutschland Kriegstreiber sind. Doch mit wem er in den USA auch sprach, fast alle ermutigten ihn, nicht nach Deutschland zurückzugehen. Sie boten ihm sogar Arbeitsmöglichkeiten in Amerika an.

Bonhoeffer hatte sich lange so eine Möglichkeit gewünscht. Aber als sie dann da war, geriet er ins Nachdenken: Ist es richtig, alles in der Heimat zurückzulassen und erst mal nur an sich selbst zu denken? Oder sollte er sich nicht doch lieber zu Hause für den Frieden einsetzen, auch wenn das kaum möglich schien. Was tun? Im sicheren Amerika bleiben, oder zurückgehen in ein Land, das durch Gewaltherrschaft wohl bald in einen Krieg gestürzt wird?

Gehen oder Bleiben? Dietrich Bonhoeffer hat diese Frage für sich beantwortet. Er ist nicht in Amerika geblieben, sondern ging wieder zurück in seine Heimat. Nur wenige Wochen später begann der Krieg. Und Bonhoeffer? Er nutzte seine Auslandskontakte und kämpfte bald im Widerstand für ein gerechtes Deutschland. 1943 wurde er verhaftet und nur wenige Tage vor Kriegsende im KZ Flossenbürg von den Nazis ermordet.

Aber seine Bücher und Briefe haben überlebt. Viele davon hat er im Gefängnis geschrieben. Darunter ist auch ein Gedicht, das noch heute zahllosen Menschen Trost gibt, wenn sie nicht wissen, welchen Weg sie gehen sollen: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei mir am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag. (1)


Quellen:

(1) Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, hrsg. v. Eberhardt Bethge, München 1951. GTB Nr. 1, 12. Auflage 1983, Seite 205.


Redaktion: Manfred Rütten


* INFO: Zwischen 1933 und 1937 verließen insgesamt rund 130
000 Juden das nationalsozialistische Deutschland. (…) Die Annexion Österreichs und die Reichspogromnacht 1938 lösten weitere Fluchtwellen aus. (…) Trotz der großen Schwierigkeiten konnten in den Jahren 1938 und 1939 noch 120
000 Juden aus Deutschland entkommen. Von den ungefähr 185
000 Zurückgebliebenen gelang es etwa 18
000 bis 20
000, beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs das Land zu verlassen.

Quelle: https://www.annefrank.org/de/anne-frank/vertiefung/die-fehlenden-moglichkeiten-zu-fluchten-judische-emigration-1933/ abgerufen am 29.7.2019

1933 lebten rund 525.000 Juden in Deutschland.






Redaktion: Manfred Rütten

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