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Kirche in WDR 2 | 09.09.2019 | 06:20 Uhr

Lebensbrot

Ich bin Judith Uhrmeister, Guten Morgen!

Ich rede heute über Brot.

Ich frühstücke meistens Brot.

Ich mache das schon immer so. Ein Brot am Morgen. Das ist für mich ein guter Start in den Tag.

Das wäre ja auch nicht schlimm, wenn Brot zwischenzeitlich nicht seinen guten Ruf als Nahrungsmittel, verloren hätte.

Brot besteht aus Kohlenhydraten, Gluten, Weißmehl, Zucker, Hefe, und ... und ... und das ist eher ungesund, als gesund, heißt es.

Und die Gründe dafür können einem einleuchten oder nicht.

Tatsache ist: Brot steht nicht mehr uneingeschränkt für etwas Gutes.

Das Problem mit diesem schlechter werdenden Ruf ist, dass Brot im christlichen Kontext als das Sinnbild für Lebenskraft gilt.

Wenn „Brot“ gesagt wird, dann ist etwas gemeint, das zum Leben verhilft. Kraft gibt, aufrichtet.

„Unser tägliches Brot gib uns heute…“

„Das Brot mit den Armen brechen“

„Brot für die Welt!“

Was aber passiert mit den ganzen guten christlichen Brotgeschichten, wenn wir mit Brot zunehmend nichts Gutes mehr verbinden?

Was hätte es für einen Sinn, „Brot in die Welt“ zu verteilen, wenn Brot eigentlich ungesund ist?

Wieso sollte ich Gott um „mein tägliches Brot“ bitten, wenn mir das Brot doch überhaupt nichts Gutes tut?

Eine Möglichkeit wäre, das Nahrungsmittel „Brot“ einfach gegen ein anderes Nahrungsmittel zu ersetzen. Aber was wäre das? Avocado? Pommes? Grüner Smoothie?

Es ist fraglich, ob man überhaupt ein Nahrungsmittel finden würde, mit dem die Mehrzahl der Menschen etwas Gutes verbindet.

Und wie würde sich das überhaupt anhören: „Avocado für die Welt!“ „Brecht mit den Armen eure Pommes?“

Und dann habe ich diese Brotgeschichte gehört:

Erzählt hat sie mir eine ältere Dame.

Wie sie als Kind mit ihrer Mutter aus ihrer Heimat geflohen ist. Wenig bis keine Nahrung haben sie auf der Flucht gehabt, und das Brot! Das hat geschmeckt wie Schuhsole, zäh und hart. Tagelang sind sie umhergeirrt, sind vor Grenzposten weggelaufen, haben mitten im Wald unter Bäumen geschlafen, immer mit der Angst, dass gleich einer kommt und sie gefangen nimmt.

Nach Tagen der Flucht hat sie ein Bauer am Wegrand aufgegabelt. Sie mit zu sich genommen, ihnen Unterschlupf angeboten – in der Scheune.

Und er hat ihnen Brot gegeben.

Einen ganzen Laib frisch gebackenes Brot – nur für sie und ihrer Mutter.

„Das Brot“, sagt mir die alte Frau - und sie sieht für einen Moment aus wie vierzehn- hat geschmeckt wie Sahnetorte. Es ist warm und weich gewesen. Und mit jedem Bissen ist meine Kraft wieder zu mir zurückgekehrt. Dieses Stück Brot werde ich niemals vergessen. Es hat mir gezeigt, dass ich lebe.“

Plötzlich habe ich verstanden, dass Brot nicht nur das tatsächliche
Brot meint, in das ich täglich beiße, sondern all das, was mir zum Leben hilft.

Also: Gott, unser tägliches Brot gib uns heute!

Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius














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