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Hörmal | 06.10.2019 | 07:45 Uhr

Erntedank


Heute ist Erntedanksonntag. Und dieses Jahr war die Ernte wieder eine Zitterpartie für die Landwirte – so wie schon letztes Jahr: Wochen- und monatelang kein Regen. Einmal mehr hat das Wort „Dürre“ in den Medien die Runde gemacht. Dann kam noch die Sorge um sintflutartige Regenfälle und Gewitter, die die Ernte am Ende auch noch vernichten können.

Von diesen Zitterpartien bekomme ich hier in meiner Heimatstadt Duisburg meist nur indirekt etwas mit und zwar an der Supermarktkasse, wenn die Preise fürs Obst und Gemüse etwas rauf und runter gehen. Wie existenziell das für die einzelnen Landwirte ist, das erfahre ich bestenfalls, wenn ich mit ihnen darüber spreche. Und was der Einfluss des Klimas global bedeutet, das ist in der Regel noch viel weiter weg.

Allerdings: Ich war im Frühjahr in Ghana, in Afrika. Da habe ich einen kleinen Einblick bekommen, wie viel existenzieller die ganzen Entwicklungen für die Menschen dort vor Ort sind, als für uns hier in Europa. Während hierzulande bei Ernteausfällen einfach aus einem anderen Land Weizen oder Kartoffeln angekauft werden, herrscht dort dann einfach Leere in den Regalen und auf dem Markt. Wenn ich das alles bedenke, dann gibt es genug Gründe für die Ernte Dank zu sagen.

Das Erntedankfest wird ja hierzulande vor allem in den Kirchen gefeiert. Aber dass für die Ernte gedankt wird, das gab es zu fast allen Zeiten der menschlichen Kultur und gibt es auf der ganzen Welt und in vielen Religionen. Zugegeben, hierzulande ist das Erntedankfest fast nur noch ausgeprägt in den ländlichen Gebieten. Aber auch in meinem Kloster in Duisburg werden wir heute den Altar mit Obst, Getreide und Gemüse schmücken, obwohl Supermarkt, Schwerindustrie und die A42 meinem Kloster näher sind als ein Kartoffelfeld.

Warum Erntedank wichtig ist? Für mich vor allem aus einem Grund. Trotz allen menschlichen Tuns und Könnens, vom Säen über die Pflege der Felder und Plantagen bis zur Ernte: Der Erfolg bei der Ernte liegt nicht allein in der menschlichen Arbeit. Der Mensch ist letztlich an die Natur gebunden und von ihr abhängig. Auch wenn ich das an der Supermarktkasse beim Kauf von Obst und Gemüse nicht mehr unmittelbar merke.

Wir Menschen bleiben, wenn es darum geht, Nahrung zu beschaffen, dem Naturkreislauf ausgesetzt. Er kann und muss zwar vieles für die Nahrungsangebote tun. Aber es liegt auch nicht allein in Menschenhand, dass Obst, Getreide und Gemüse wachsen und gedeihen. Wachstum verdankt sich letztlich Faktoren, die für etwas Größeres stehen. Die einen nennen es Natur, die anderen Schöpfung, wieder andere nennen es Gott. Egal wie ich es nenne: Es geht eben um mehr, es geht um meine Abhängigkeit von etwas Größerem. Und genau daran erinnert das Erntedankfest.

Besser wäre es noch, sich öfters daran zu erinnern als nur heute, zum Beispiel vor jeder Mahlzeit mit einem kurzen Innehalten, einem Gedanken des Dankes für die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit – oder auch mit einem Gebet.

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