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Kirche in WDR 2 | 23.01.2020 | 05:55 Uhr

Nikolaus Groß

Was für ein erstaunlicher Lebensweg: vom Bergmann zum Journalisten, vom NS-Regimegegner zum Märtyrer. Nikolaus Groß war ein Mann mit Gewissen. Für die katholische Kirche in Nordrhein-Westfalen ist er ein wichtiger Zeuge. Nikolaus Groß ist ein Seliger. Heute vor 75 Jahren haben ihn die Nationalsozialisten ermordet.

Geboren in Niederwenigen scheint sein Weg vorgezeichnet. Er malocht auf der Zeche Dahlhauser Tiefbau, wo auch sein Vater schuftet. Nikolaus arbeitet zuerst als Schlepper, dann als Kohlenhauer. Er setzt sich für die Rechte der Kumpel ein, engagiert sich in der christlichen Gewerkschaft und schreibt für die Westdeutsche Arbeiterzeitung, bald als Chefredakteur.

Damit macht er sich nicht nur Freunde. Dem NS-Regime ist er ein Dorn im Auge. Nikolaus Groß gehorcht Gott mehr als den Menschen und stellt sich gegen die Diktatur. Seine Gewerkschaftszeitung wird verboten. Er benennt sie um, aber auch dieses Blatt wird untersagt.

Sieben Kinder hat Nikolaus Groß mit seiner Frau Elisabeth. Sein ältester Sohn kämpft an der Ostfront, als er mit Mitstreitern aus Widerstandskreisen schon überlegt, wie eine staatliche Neuordnung nach dem Krieg aussehen könnte.

Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wird Nikolaus Groß verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Im Januar 1945 verurteilt ihn der Volksgerichtshof zum Tode. Der Grund: Er war zwar nicht am Attentat beteiligt, kannte aber die Beteiligten. Im seinem Todesurteil steht lapidar wie kalt: „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken.“

Heute vor 75 Jahren starb Nikolaus Groß in Berlin Plötzensee. Seine letzten Worte in einem Brief an seine geliebte Familie waren: „Auf Wiedersehen in einer besseren Welt.“

Sein Beispiel macht mich nachdenklich. Rechte Parteien behaupten heute gerne, sie würden „das christliche Abendland“ verteidigen. Dabei bedrohen sie es. „Christlich“ ist für mich eine Haltung. Nikolaus Groß hat Haltung gezeigt. Sein Gewissen war ihm wichtiger als sein Leben. Er ist für mich ein Vorbild und erinnert mich daran, politischen Verführungen zu widerstehen. Nicht nur als Bürgerin, sondern als Christin – für eine bessere Welt.

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