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Kirche in WDR 2 | 03.01.2020 | 05:55 Uhr

Fettsack

„Ne, gegen dich Fettsack spiel‘ ich nicht!“

Wie bitte? Hab‘ ich mich verhört?

Nein, leider hat der Junge das wirklich gesagt. Mitten auf dem Fußballplatz: „Ne, gegen dich Fettsack spiel‘ ich nicht!“ Während er das sagt, geht er ein paar Schritte zur Seite. Um den angeblichen Fettsack mitsamt dem Ball am Fuß vorbeizulassen. Damit der allein auf’s Tor zulaufen kann. Nach dem Motto: Versuch’s ruhig! Du kriegst den Ball sowieso nicht rein!

Natürlich gehe ich an dieser Stelle erst mal dazwischen. Immerhin sind wir gemeinsam auf einer Konfirmandenfreizeit! In der Mittagspause spielen wir da immer miteinander Fußball. Um uns gemeinsam auszutoben und ein bisschen Spaß zu haben. Und dann haut der so einen Spruch ‘raus! Ich mein‘, ich spiel‘ seit über 40 Jahren Fußball, in allen möglichen Mannschaften. Aber so was hab‘ ich noch nie erlebt! „Gegen dich Fettsack spiel‘ ich nicht!“ Der Junge kapiert noch nicht mal richtig, warum ich mich so aufrege und ihn vom Platz stelle.

Dabei muss er eigentlich aus seiner Konfirmandenzeit längst wissen: So ein Verhalten, das geht nicht. Das ist nicht akzeptabel. Mag sein, dass in unserer Gesellschaft die

Selbstverständlichkeiten immer mehr verloren gehen. Und immer weniger klar ist, was man sagen darf und was nicht. Trotzdem ist klar: Dass jemand einen anderen als „Fettsack“ bezeichnet und deswegen nicht bereit ist, gegen ihn zu spielen - so eine Haltung darf nicht toleriert werden. Erst recht unter Christen. Nicht, weil wir die besseren Menschen sind. Sondern weil es für uns eine Grundlage gibt, ohne die unser Glaube nicht funktioniert.

Diese Grundlage ist die Liebe Gottes. Die für alle Menschen gilt. Ohne Unterschied.

Die Liebe Gottes begründet den Respekt vor allen Menschen. Sie macht es uns Christen unmöglich, andere zu verachten. Sei es wegen ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihrer Leistung. Jede Form von Menschenverachtung, Antisemitismus und Fremdenhass ist mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Wer das nicht kapiert, der hat beim Christentum etwas Grundlegendes nicht verstanden.

Offenbar sind solche Selbstverständlichkeiten aber nicht mehr selbstverständlich - nicht mal
innerhalb der Kirche.
An diese Feststellung muss ich mich erst noch gewöhnen. Selbstverständlichkeiten müssen aber wieder selbstverständlich werden. In unser aller Interesse.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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