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Kirche in WDR 2 | 02.03.2020 | 05:55 Uhr

Rückkehr ins Kinderparadies

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja.

Es gibt ja so Tage, da werde ich den ganzen Tag nicht richtig wach. Vor allem, wenn es die Sonne nicht schafft, durch den Nebel zu stechen. Wenn die Tage trüb sind und es auch bleiben. Dann weiß ich, mir wird auch die Arbeit nicht so schnell von der Hand gehen. Ich bin irgendwie stiller, in mich gekehrter und, ja auch trauriger.

Neulich bin ich an einem Morgen sehr früh mit diesem Gefühl aufgewacht. Ich bin ins Wohnzimmer gegangen und habe den Fernseher angestellt. Mache ich sonst nie, aber da war mir danach. Es lief ein alter Film aus den Fünfzigern. „Die große Schlacht des Don Camillo.“ Die Filme über den Streit zwischen dem kommunistischen Bürgermeister Peppone und dem katholischen Priester Don Camillo kennen glaube ich viele. Sie streiten und prügeln sich, obwohl – oder weil – sie sich eigentlich mögen. Und ohne einander nicht können.

In der Szene, in die ich reingeraten bin saß Peppone gerade im Turm eines alten Panzers. Ein Beutestück des letzten Krieges. Den wollte er nun loswerden – und Don Camillo schien ihm in seiner typischen Muffeligkeit dabei zu helfen.

Wenn ich Filmszenen wie diese sehe kommt schlagartig meine Kindheit zurück. Samstags haben wir den Rasen gemäht, im Garten beim Umgraben geholfen, die Kartoffeln gepflanzt oder aufgereiht oder das Auto gewaschen. Und nachmittags die abgewetzte Couch erobert, ein Leberwurstbrötchen in der Hand – oben das Brötchen, in der Mitte die Leberwurst und unten das Schwarzbrot – und haben Don Camillo geguckt. Warm, innerlich und äußerlich satt, geborgen. Das Gefühl stellte sich sofort ein, wenn die Filmmusik eingesetzt hat

Warm, innerlich und äußerlich satt, geborgen. Es ist für mich das Bild einer glücklichen Kindheit. Ein geschenktes Kinderparadies. Erinnerungs- ja, und auch Sehnsuchtsort.

Wenn das Gefühl wiederkommt, wenn ich zum Beispiel traurig bin und plötzlich und unerwartet wenn auch nur für ein paar Minuten in den Film meiner Kindheit zurückkehre, dann bin ich dankbar. Erinnerungs- und Sehnsuchtsorte braucht nämlich jeder. Ihre sehen sicher ganz anders aus als meine. Es sind Orte ohne Gefahr, ohne Mangel. Warme wohlige Orte. Kinderparadiese.

Ich bin dankbar, dass meine Eltern mir solche Orte geschenkt haben. Ich bin dankbar, dass ich sie heute noch besuchen kann, wenn ich traurig bin. Oder wenn mir einfach danach ist. Die Erinnerung an mein Kinderparadies auf dem Sofa macht es mir leichter darauf zu vertrauen, dass ich auch heute geborgen bin. Nicht nur an einem Montagmorgen.

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