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Kirche in WDR 2 | 13.02.2020 | 05:55 Uhr

Ich sehe was, was du nicht siehst! (Wdh.)

Ich bin Judith Uhrmeister, guten Morgen!

„Wer nicht fragt, bleibt dumm!“ heißt es im Jingle der Sesamstraße.

Stimmt auch, finde ich.

Aber es gibt Fragen, auf die gibt es keine eindeutige Antwort. Jedenfalls habe ich keine eindeutigen Antworten.

So, wie in diesem Gespräch:

Ich bin mit meinem vierjährigen Gesprächspartner im Auto. Er schaut aus dem Fenster und sagt:

„Schau mal, da oben am Himmel! Es ist komisch, da sind heute gar keine Wolken und ich kann die ganzen Toten trotzdem nicht sehen. Du hast doch gesagt, die Toten sind im Himmel!

Wo sind sie denn?“

Tja, was sage ich?

Stimmengewirr in meinem Kopf.

Die Theologin in mir sagt natürlich sofort: „Okay, Examenswissen durchblättern! Himmel, Verständnis vom Himmel!“

Und wird sofort unterbrochen von der Pädagogin in mir, die sagt: „Spinnst du! Einen Vierjährigen interessiert doch wohl dein theologisches Geschwafel überhaupt nicht.“

Wieder unterbrochen die beiden, von der Ehrlichen in mir, die sagt:

„Wie wäre es denn mit der Wahrheit!“

„Welche Wahrheit?“, sagen die anderen beiden.

„Dass du es nicht wirklich sicher sagen kannst. “

Ich entscheide mich für so eine Art Mischantwort und sage:

„Weißt du, ich kann es dir, ehrlich gesagt, nicht sicher sagen. Ich weiß nicht, wie es im Himmel aussieht. Ich bin da selber noch nicht gewesen.“

Er nickt.

„Vielleicht sind sie ja unsichtbar.“, sagt er.

„Ja, wahrscheinlich!“, sage ich, „ Man kann sie mit unseren Menschenerdenaugen nicht so genau erkennen, jedenfalls nicht auf den ersten Blick.“

Und dann nickt er wieder und schaut in den Himmel und sagt:

„Weißt du, Judith, vielleicht hat der Gott heute einfach wahnsinnig viel zu tun. Und da hat er die ganzen Toten auf eine Wolke gesetzt und ist mit ihnen auf die andere Seite der Erdkugel geflogen, weil er da in dem Himmel eben so viel zu tun hat.“

„Wer nicht fragt, bleibt dumm!“

Stimmt auch, finde ich.

Aber es gibt Fragen, die können schon mal alles in Frage stellen.

Es gibt Fragen, wenn die einer stellt, dann kann es alles, woran man glaubt,

und alles, wovon man überzeugt ist, erschüttern.

Die Art, wie man lebt.

Das, woran man glaubt.

Kinder können das ganz besonders gut.

Die fragen all die Fragen, die wir Erwachsenen schon lange nicht mehr so richtig fragen.

„Wer nicht fragt, bleibt dumm!“

Und wer sich traut, seine Fragen zu stellen, und wer merkt, dass andere ihm dabei zuhören, der kann so etwas erleben wie Gemeinschaft, Vertrauen, Gewissheit.

Und das kann schon mal der Himmel auf Erden sein.


Wiederholung vom 27.02.2019

Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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