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Kirche in WDR 2 | 27.04.2020 | 05:55 Uhr

Loblied auf´s Büdchen

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja.

Wobei: es gibt Orte, da gibt es gar kein freies Wochenende. Na klar, Krankenhäuser zum Beispiel, Tankstellen, Bäckereien. Aber auch Kioske und Trinkhallen. Die nennt man im Rheinland Büdchen.

Büdchen. Das klingt schon toll, oder? Büdchen, das klingt verheißungsvoll. Nach einem kleinen Stück zu Hause. Nach Vertrautheit und Heimat. In ein Büdchen gehen ist wie in den Arm genommen werden. Ist so.

Denn da gibt’s auf ein paar Quadratmetern alles, was Herz, Seele und Magen begehrt. Die druckfrische neue 11-Freunde. Gekühltes Bier für auf den Weg. Schokoriegel, Erdnüsse, ne Tüte Süßes und Saures, nen Becher Kaffee, belegte Brötchen, nen Flachmann zum Aufwärmen, ne Pulle Sekt für das spontane Date, Paninni-Bilder für die Kinder, dazu noch umsonst Wetterprognosen und den neuesten Klatsch aus dem Viertel.

Direkt im Schatten unserer Agneskirche in Köln gibt es so ein Büdchen, das Pico-Büdchen. Hinten gibt’s Zeitungen, Getränke und Süßes, vorn gibt’s Kaffee und sogar warme Sandwiches und Crepes. Im Schatten vom Pico-Büdchen könntest du problemlos ein paar Tage überleben. Denn da hast du alles, was du brauchst. Essen und Trinken und andere Leute. Im Sommer bis weit in die Dunkelheit. Und nach manch langer Nacht am Büdchen greifen die Kunden am nächsten Morgen persönlich zum Besen und kehren die Spuren der Nacht zusammen: Kronkorken, Servietten, Chipstüten, Krümel und Staniolpapier. Der neue Tag am Büdchen soll besenrein beginnen. Unser Büdchen ist eine Institution.

Manchmal verabrede ich mich nach dem Gottesdienst am Sonntag noch mit Menschen am Büdchen. Oder wir trinken nach einem anstrengenden Tag dort noch ein Feierabendbier. Oder einer entdeckt mich und winkt – und ich drehe ab für ein Getränk und ein kurzes Gespräch am Büdchen. Oder ich hab was vergessen, Mist, ist ja keine Cola zu Haus – zum Glück gibt’s ja das Büdchen. Und zack, Abend gerettet.

Büdchen, das sind Treffpunkte und Wartezimmer, Beratungsstellen und Laberecken, Nachrichtenbörsen, Orte zum Lachen, Streiten und Flirten. Büdchen, das sind öffentliche Wohnzimmer und Marktplätze, Beichtstühle und Laufstege. Oasen und kleine Urlaubsorte. Märkte und Umschlagplätze. Fluchtpunkte, Herbergen und Heimaten. Kurz:

Büdchen sind gute Orte.

Ach, und wo ich das denke, fällt mir ein Psalm ein. Ein altes Gebet in der Bibel. Am Anfang gehts so: „Der Herr ist mein Hirt. Und mir fehlt nichts. Er gibt mir Licht und Leben. Es ist wie am Wasser. Er stillt meinen Durst.“

Als wärs in einem Büdchen geschrieben. An einem Montagmorgen.

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