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Kirche in WDR 2 | 12.08.2020 | 05:55 Uhr

Geduldsprobe


Ich bin Judith Uhrmeister, guten Morgen!


„Wie lange dauert das eigentlich noch?“, fragt mich mein Sohn, wenn er weiß, dass die Oma kommt. Kinder haben ja überhaupt kein Zeitempfinden wie wir. Wenn ich sage, die Oma kommt morgen nach dem Frühstück, dann will er sofort frühstücken, damit die Oma schneller kommt. Das ist eine wirklich gute Idee, aber die Zeit lässt sich deshalb trotzdem nicht beeinflussen. Natürlich nicht!


Aber das ist meinem Kind völlig egal. Für ihn gibt es kein Morgen. Das sagt ihm einfach nichts. Die Oma kommt. Das ist toll. Das will er jetzt sofort.


Ich sage dann: Das geht leider nicht. Da musst du Geduld haben. Er brüllt und ich denke, wie kann man das eigentlich nicht verstehen?
Die Oma kommt, wann sie kommt. Aber das überzeugt ihn nicht. Er brüllt weiter.


Und dabei habe ich ja selbst keine Geduld.


Ich will, dass das jetzt endlich vorbei ist mit diesem blöden Coronavirus. Es nervt. Ich möchte wieder Menschenansammlungen organisieren, andere umarmen - ohne schlechtes Gewissen. Ich will mir nicht dauernd überlegen müssen, ob das jetzt 1,5 Meter Abstand sind, oder ob die Aerosole von meinem Gesprächspartner schon bei mir angekommen sind. Ich bewundere die Menschen, die es schaffen, das Leben so zu nehmen, wie es kommt.

Die in den allermeisten Situationen in ihrem Leben sagen können:


„Es hat eben alles seine Zeit!“ Und das mit einer Seelenruhe.

Wie machen die das nur?


Einer davon erzählt:

„Ich habe einfach gemerkt, dass ich manche Dinge nicht ändern kann, auch wenn ich mich noch so sehr bemühe. Eher im Gegenteil, wenn ich es immer weiter versuche, dann verzweifle ich nur an meinem Leben. Also habe ich irgendwann angefangen, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen und mir meine Lebensfreude davon nicht vermiesen zu lassen. Wie ich das mache? Keine Ahnung! Ich glaube, das ist Gott.“


Das beeindruckt mich, aber seine Einsicht macht mich nicht gerade geduldiger. Und dann werde ich hellhörig, als er noch hinzufügt:


„Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“

Geduldiger werde ich davon auch nicht, aber es bringt mich auf eine Idee: Ich schlage meinem Sohn vor, dass wir trotzdem frühstücken. Darauf lässt er sich ein, und es wird ein schönes Frühstück, obwohl die Oma erst am nächsten Tag kommt.

Ich wünsche Ihnen heute etwas Seelenruhe für Ihren Tag!



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius



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