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Hörmal | 11.10.2020 | 07:45 Uhr

Wo ist Lenzerheide?

Wo ist Lenzerheide überhaupt?

Nein, falls Sie es nicht wissen, tun Sie es bitte nicht. Greifen Sie jetzt nicht zum Handy und googeln es. Denn: Die Frage ist nur ein belangloses Zitat aus dem wunderschönen Buch „Wahrscheinlich ist es Liebe“ von Paul Reizin. Es geht um die Beziehungen von Menschen und künstlichen Intelligenzen. Was wie ein Widerspruch klingt: Es ist durchaus romantisch und sehr spannend.

Ein kleiner Dialog daraus hat mich nicht mehr losgelassen. Zwei Menschen kommen an einer Parkbank vorbei und lesen folgende Aufschrift: „In liebevollem Gedenken an Judith Glueck (1923-2006), die Kenwood liebte, aber Lenzerheide schöner fand.“ Der Mann fragt: „Wo ist Lenzerheide überhaupt?“ und greift zu seinem Handy. Die Frau entgegnet ihm: „Meinst Du nicht, dass es noch ein paar Geheimnisse geben sollte? Bist Du es nicht leid, dass Du sofort auf alles eine Antwort finden kannst?“


Diese kleine Episode aus dem Buch hat mich voll erwischt. Ich nutze häufig Suchmaschinen. Mal schnell eine Antwort auf eine Frage zu bekommen, finde ich prima. Nur sehr nachhaltig ist es bei mir nicht. Schnelle Antworten, sind nur Schall und Rauch in meinem Kopf. Sie sind kurz da und dann auch schon wieder weg. Befriedigend ist lediglich die Tatsache, eine Antwort bekommen zu haben. Nachhaltiger sind bei mir die Antworten, mit denen ich mich lange beschäftige. Das differenzierte Abwägen, das selber Herausfinden, das Ausprobieren, das mit allen Sinnen forschen.

Und dann gibt es noch die never-ending Fragen, z.B. nach dem Sinn des Lebens und des Todes, was Liebe ist oder warum es Leid gibt?


In der Bibel, im Ersten Korintherbrief heißt es:

„Wir sehen jetzt durch einen Spiegel nur dunkle Umrisse in einem dunklen Bild, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“

Das sagt mir: Es werden hier in meinem Leben immer auch Geheimnisse bleiben. Auf so manche Frage bekomme ich keine Antwort, erst recht keine schnelle. Aber es motiviert mich, weiter zu fragen. Solange ich Fragen habe, lebe ich. Mir Antworten zu erschließen, das weckt Lebenskreativität.

Und das, worauf ich hier keine Antwort bekomme, wird es wohl auch bei Gott keine schnellen Antworten geben. Aber irgendwann bei ihm werde ich mir mindestens eine halbe Ewigkeit Zeit lassen, um erkennen zu dürfen. Bis dahin bleibe ich neugierig, stelle Fragen und einige davon nehme ich mit.

Lenzerheide liegt übrigens in Graubünden, in der Schweiz.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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